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Montags-Mahnwache AKW Isar1

Bis zu 100 Flüge über KKI täglich!

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Autor: bib   
Letzten Montag fand die bisher rutschigste Mahnwache vor Isar-1 statt. Bei 1°-2°C und überfrierender Nässe war der Marsch zum Tor-13 des E.ON-Kraftwerks ein hartes Stück Arbeit. Trotzdem versammelten sich rund 100 Demonstranten zur Mahnwache vor Isar-1.

Dr. Christian Magerl, MdL, Grüne - Bis zu 100 Überflüge täglich über KKI

Isar-21 Landeanflug
Quelle: DFS.de (Für Zoom auf Flugspur klicken)

Das Flugzeug, das während der Mahnwache am 13.12.2010 die Kernkraftwerke Isar (KKI) im Landeanflug überflog, hatte nach Angaben der Deutschen Flugsicherung eine Höhe von ca. 1400 Meter über Grund.

Die Sperrzone für den Überflug der beiden Kraftwerke Isar-1 und Isar-2 hat die Form eines Zylinders mit einem Radius von ca.1,5km und einer Höhe von ca. 700 Meter über Grund.

Außerhalb dieses 'Schutzkäfigs' ist der direkte Überflug auf Sicht erlaubt, obwohl kein Deutsches Kernkraftwerk einen Absturz eines solchen Flugzeugs standhalten könnte.

Um so fataler wäre ein Absturz auf Isar-1, liegen doch die Abklingbecken für die abgebrannten Brennelemente oberhalb und vor allem außerhalb des Sicherheitsbehälters.

Bei einem Aufprall eines Fluzeugs dieser Gewichtsklasse würde eine erhebliche Freisetzung von nuklearem Material in die Umbebung stattfinden.

Dr. Magerl - Flugsperrzone zu klein
Nach Dr. Magerl braucht eine wirksame Flugverbotszone mindesten 5km Radius um AKWs und eine Höhe, die den Landeanflug über Kernkraftwerke verbietet.
Dr. Christian Magerl (Grüne), ist Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Gesundheit im Bayerischen Landtag. Seit Jahren setzt er sich vehement gegen die Ansiedlung des Großflughafens München II ein.

Aktuell richtet sich sein Augenmerk besonders auf die 3.Startbahn, die nördlich der beiden vorhandenen Startbahnen im Erdinger Moos geplant ist. Das diesbezügliche Verfahren zur Planfeststellung ist noch nicht abgeschlossen.

Dr. Magerl hat in den letzten Tagen die Überflüge der KKI beobachtet und dabei einen Wert von 50 bis 100 Überflügen pro Tag ermittelt.

Dabei waren es etwas mehr Landeanflüge als Startabflüge. Bei den Starts fliegen die Flugzeuge über Essenbach / Niederaichbach in der Regel höher als bei der Landung.

Dr. Magerl sagte, in seinen Augen ist das "ein Wahnsinn" und betonte, er werde die Öffentlichkeit weiter für diese Problematik sensibilisieren.

Die Bayerische Staatsregierung will mit der 3.Startbahn den Flughafen München ausbauen, um die Flugkapazität zu erhöhen.

Gleichzeitig aber will die Landesregierung das AKW Isar-1 weiter betreiben, obwohl es im Einflugbereich des Münchner Flughafens liegt. Die Bevölkerung wird damit fahrlässig dem Risiko einer Flugzeugkatastrophe inklusive GAU-Gefahr ausgesetzt.

In den Augen Dr. Magerl's muss diese "Saurier-Politik" zu unser aller Sicherheit schnellstens beendet werden.

Der umweltpolitische Sprecher der Landtags-Grünen sicherte zu, sich weiter um die Thematik der Flugsperrzonen zu kümmern. Wichtig wäre in Erfahrung zu bringen, wer die Dimensionen festlegt und nach welchem Verfahren dies geschieht. Auch will Dr. Magerl über den Bayerischen Landtag auf eine Vergrößerung dieser Überflug-Sperrzone hinwirken.

Auf der nächsten Seite u.a. mehr zur Briefaktion an den Landshuter OB Rampf, sowie eine kleine Weihnachtsandacht mit der Immanuelgemeinde