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Anti-AKW-Demo in Landshut

6.Countdown für Isar-1

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Autor: bib   
Rund 2.000 Atomkraft-Gegner versammelten sich am vergangenen Samstag vor dem Rathaus in Landshut, um dem endgültigen "Aus" des Schrott-Reaktors Isar-1 Nachdruck zu verleihen. Louis Herrmann vom Bündnis für Atomausstieg (BüfA) eröffnete die Kundgebung mit einem Gebet für die Opfer und die Überlebenden der Katastrophe in Japan. Auf Grund der dramatischen und traurigen Ereignisse in Japan wurde beim 6.Countdown für Isar-1 komplett auf Live-Musik verzichtet.

Jetzt mit der Bayerischen Verfassung die CSU abschalten!
Der Landtag kann auf Antrag von einer Million wahlberechtigter Staatsbürger durch Volksentscheid abberufen werden.

Bayerische Verfassung, Abschnitt 2:
Der Landtag, Artikel 18 Auflösung, Absatz 3
Quelle: Bayerische Verfassung / Download.pdf

Eike Hallitzky, MdL, Bündnis98/Die Grünen
"Die Staatsregierung vollführt einen Eiertanz! Die Kernkraftwerke waren schon immer unsicher und sind nach Ablauf des Moratoriums genauso unsicher wie heute."

Diese schwarz-gelbe Politik ist dermaßen unglaubwürdig in wesentlichen Lebensfragen geworden, dass sich Eike Hallitzky durchaus eine Abberufung des Landtages per Volksentscheid durch die Bürger vorstellen kann.

Weiter kündigte der Landtagsabgeordnete an, die viel zu kleine Flugverbotszone über den Kernkraftwerken-Isar (Zylinder mit Radius 1,5Km * Höhe 700 Meter) im Landtag zur Diskussion einzubringen. Diese Sperrzone liegt im An- und Abflugbereich des Flughafen München und wird täglich zwischen 50 und 100 mal überflogen.

Hallitzky konnte zwar die Meldung nicht bestätigen, dass seit 16.03.2010 Strahlen-Messergebnisse der Wetterstationen Fehmarn und Schleswig unter Verschluss gehalten werden, jedoch ist für ihn eine solche Vorgehensweise in Schleswig-Hollstein vorstellbar. Angesichts der aktuellen Bayerischen Informationspolitik im Zusammenhang mit der Geheimhaltung eines österreichischen Gutachtens zu Isar-1, wäre das vorstellbar und zeigt darüber hinaus die Absicht, den Bürger für unmündig zu halten.

Dr. Christian Magerl, MdL, Die Grünen
Nach dem Landtagsabgeordeten Dr. Magerl (Bündnis98/Die Grünen), wäre eine Flugverbotszone von mindesten 5 Km Radius angemessen, in der ein Landeanflug absolutes Tabu sein sollte. (20.12.2010 - Mahnwache)
Louis Herrmann, BüfA-Landshut

Nach tagelangem Hin und Her wurde Isar1 am Donnerstag (17.03.2011 16Uhr) vom Netz genommen.

Rückblick: Die Bundesregierung rief am Montag (14.03) ein 3-monatiges Moratorium für die "Aussetzung" der Laufzeitverlängerungen aus. Daraufhin teilte E.On noch am Montag die "freiwillige Abschaltung" von Isar-1 mit, was der Kernkraftwerksbetreiber aber schon wieder am Dienstag mit dem Hinweis revidierte, die Rechtmäßigkeit des Moratoriums sei nicht gegeben. Am Mittwoch (16.03) lief Isar-1 mit einer Leistung von 15% und war immer noch am Netz. Erst am Donnerstag wurde Isar-1 heruntergefahren und schließlich vom Netz genommen. Dazu bedurfte es einer amtlichen Weisung des Bayerischen Umweltministers Söder. Im Moment wird Isar-1 laut E.On "kaltgefahren", was bedeutet, dass zwar die nukleare Kettenreaktion beendet wurde, der Reaktor jedoch weiter gekühlt werden muss, bis er eine unkritische Temperatur erreicht hat.

Dieses Kasperltheater der Bayerischen Staatsregierung bewerteten vergangenen Samstag ca. 2.000 Demonstranten in der Landshuter Altstadt lautstark und zornig mit "Abschalten jetzt!" Sogar das Landshuter Wochenblatt kommentierte: "Es herrschte eine spürbare Grundwut unter den Teilnehmern der Kundgebung." Dem sei hinzugefügt, dass sich diese "Grundwut" aber rein verbal äußerte, wie auch die Landshuter Polizei bestätigte.

Als erster Redner sprach Dr. Jörg Schmid, vom IPPNW Regional-Gruppe-Stuttgart. Der Arzt forderte eine Neubewertung von nuklearen Grenzwerten. Nicht der erwachsene Mann, sondern der ungeborene Fötus muss der Maßstab für die nuklearen Grenzwerte werden. Nur so kann die Häufigkeit von Erkrankungen durch Radioaktivität, im Besonderen bei Kindern, die in der Nähe von kerntechnischen Anlagen leben, reduziert bzw. ausgeschlossen werden.

Dr. Jörg Schmid, IPPNW RG-Stuttgart

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