News > Inland > Die Welt hat über ihre Verhältnisse gelebt! - Seite 5

Neujahrsansprache 2009

Die Welt hat über ihre Verhältnisse gelebt! - Seite 5

(0 Bewertungen, Mittelwert: 0 von 5)
Autor: Gert Flegelskamp   

Ich sagte es schon einmal, ein Land muss regiert werden und deshalb braucht man Vertreter, die diese Aufgabe übernehmen. "STOPP:" Das galt für die Vergangenheit, ist heute aber nicht mehr richtig. Computer und Telekommunikation ermöglichen es heute, in Sekundenschnelle mit jedem anderen, der über die entsprechende Einrichtung verfügt, zu kommunizieren. Damit könnte jede politische Entscheidung in Form einer Volksbefragung zur Entscheidung gelangen. Man könnte dies auf allen Ebenen bewerkstelligen, hätte mehr Experten zur Verfügung als jede zuvor agierende Regierung, dazu noch Experten, die ihre Seele noch nicht verkauft haben. Man könnte damit den ganzen Staatsapparat im Prinzip auflösen und die gesamten Regierungsgeschäfte durch das gesamte Volk, oder zumindest einen großen Teil davon, abwickeln. Presseorgane könnten nicht mehr mit Falschmeldungen politischen Einfluss nehmen, Lobbyisten könnten zwar ihre Meinung einbringen, ohne dabei aber durch Bestechung und durch Druck auf einzelne Entscheidungsträger eine andere als der Bevölkerung dienende Entscheidung herbeiführen zu können. Das wäre erstmalig in der Geschichte wirkliche Demokratie, weil sich ein Volk selbst regiert und alle Entscheidungen im mehrheitlichen Konsens getroffen werden. Auch Minderheiten kämen dabei nicht zu kurz, denn sie haben immer einen großen Teil in der Bevölkerung, der ihre Probleme sieht und in ihrem Sinne stimmt. Fehlentscheidungen würden sicherlich auch getroffen, aber anders als heute würden sie korrigiert, weil von diesen Entscheidungen die Entscheidungsträger, nämlich die Bevölkerung, immer auch betroffen sein würde.

Bisher hat noch kein von Vertretern dominiertes politisches System funktioniert, gleichgültig, ob Feudalismus, Sozialismus, Kommunismus, Diktatur, Kapitalismus oder das, was man heute als Demokratie bezeichnet. Jedes dieser Systeme endete in einer Diktatur. Ist es da nicht Zeit, einmal etwas wirklich anderes zu beginnen? Heute gibt es die Möglichkeit dazu. Warum nutzen wir sie nicht? Angst vor Versagen? Der Einzelne kann nicht mehr versagen, denn er wird immer von der Allgemeinheit getragen. Die heute üblichen Vernebelungstaktiken würden nicht mehr ziehen, denn immer gibt es unter uns Leute mit dem Fachwissen, die den Nebel vertreiben können. Eine solche Volksdemokratie ist heute möglich und sie verhindert die Machtkonzentration auf Wenige, sondern verteilt sie auf das Volk. Warum setzen wir sie dann nicht durch und ersparen uns damit das Bla Bla von "Reden an das Volk" durch Leute, die längst vergessen haben, was Volk ist und dass sie auch einmal zum Volk gehörten?

Gert Flegelskamp