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[zurück][ältere Posting][neuere Posting]  Freitag, 31 Oktober 2008 | Blog: 2 | No: 13428     feed-image

muss man untersuchen, aber wie ist das aufgefallen?

Die Deutsche Welle in China verbreitet offenbar Kommunisten-Propaganda

Hahahaha, wie peinlich das der Junta ist, wenn man sie auf ihre Zensur hinweist! Die Deutsche Welle in China verbreitet offenbar Kommunisten-Propaganda. Schön und gut, muss man untersuchen, aber wie ist das aufgefallen? Ich zitiere mal:
Ausgelöst wurde die Affäre durch öffentliche Auftritte der damaligen stellvertretenden Redaktionsleiterin, Zhang Danhong, in unterschiedlichen Medien, unter anderem bei Maybrit Illner oder in einer Diskussionssendung des Deutschlandfunk.
Die Journalistin hatte zum Beispiel behauptet, die Kommunistische Partei Chinas habe mehr als jede andere politische Kraft auf der Welt zur Verwirklichung des Artikels 3 der allgemeinen Menschenrechtserklärung beigetragen. Schließlich seien in China in den letzten 30 Jahren 400 Millionen Menschen aus der Armut befreit worden. Auch ihr Vergleich der Sperrung von Webseiten mit Kinderpornos oder von Rechtsextremen mit der Zensurpraxis in China sorgte für öffentliche Kritik.
Ja, äh, und? Ist da etwa irgendwas nicht wahr dran? Deutschland tut alles, um Menschen in die Armut zu stürzen, und China hat tatsächlich anders herum Erfolge vorzuweisen. Das müsste uns peinlich sein, aber stattdessen? Shoot the messenger! Und wo ist bitte der Unterschied zwischen unserer Zensur und deren Zensur? Ich bin ja schon lange der Meinung, wir sollten verdammt noch mal die Schnauze halten, wenn es um Chinas Zensur geht, solange bei uns Naziinsignien verboten sind. Entweder man ist gegen Zensur vom Staat, dann aber auch nicht gegen Nazis, oder man ist für Zensur vom Staat, dann darf aber auch China. Tja, da haben uns die Chinesen an einem ganz wunden Punkt erwischt, keine Frage. Um so peinlich, wie wir darauf reagiert haben:
Die Deutsche Welle und ihr Intendant Erik Bettermann reagierten. Zunächst wurden der Journalistin weitere öffentliche Auftritte und die Arbeit am Mikrofon untersagt. In der Redaktion war sie jedoch erst einmal beschäftigt. Schließlich verlor sie ihre leitende Funktion und wurde nur zur einfachen Redakteurin degradiert. Damit war der Fall jedoch keinesfalls erledigt. Zahlreiche Exil-Chinesen und chinesische Dissidenten meldeten sich zur Wort mit massiver Kritik insbesondere am chinesischen Onlineauftritt der DW.
Na da haben wir ja mal wieder prächtig Recht, Ordnung, Menschenrechte, Demokratie und Gleichberechtigung anhand unseres Handelns als gutem Beispiel voran getrieben.
Versteht mich nicht falsch: ich bin auch dagegen, das China Dissidenten wegzensiert. Aber solange wir das gleiche tun, können wir das nicht kritisieren, ohne uns lächerlich zu machen. Klar haben wir aus unserer Sicht mehr oder weniger gute Gründe für die Zensur, aber die Chinesen etwa nicht?

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