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[zurück][ältere Posting][neuere Posting]  Donnerstag, 23 Oktober 2008 | Blog: 5 | No: 13345     feed-image

WTF?

die LBBW sind die nächsten

Bankendomino: die LBBW sind die nächsten, die haben einen unglaublichen Hebel von 57,8 zwischen Eigenkapital und Fremdkapital. Das ist weit mehr als z.B. Lehman Brothers (21,1) hatten. Die haben alleine an CDO mehr Klärschlamm im Portfolio, als sie Eigenkapital haben. Das ist eine unverantwortliche Zockerei und ich bin beschämt, dass ausgerechnet die Sparkassen da jetzt beim Finanzieren helfen sollen. Als ob die da etwas dafür könnten!
Und gleich danach kommt mit einem Hebel von 52,4 die WestLB. Bei einem Eigenkapital von ca 5 Milliarden Euro haben die über 90 Milliarden Euro an Posten, die sie selbst als Risikoposition bezeichnen. Wie kann denn sowas bitte passieren?! Mann Mann Mann. Die Größenordnung davon kann man überhaupt nur noch verstehen, wenn man es mit dem Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik vergleicht:
Das nominale ausstehende Derivate-Portfolio der WestLB toppt alle anderen spekulativen Landesbanken. 105% des BIPs der Bundesrepublik Deutschland bzw. 2,542 Billionen Euro hält die WestLB an derivativen Finanzwetten, darunter ein Volumen an gefährlichen Kreditderivaten von 135,7 Mrd. Euro!
Sicher sind die Landesbanken nur ein Problem in der weltweiten Finanzkrise, dennoch kennzeichnen sie besonders das Versagen aller Kontrollinstanzen! Die 3 führenden Landesbanken Deutschlands halten ein Volumen von 5,9 Billionen Euro an ausstehenden Derivaten, das 4,98-fache ihrer Bilanzsumme bzw. 243,4% des deutschen BIPs.
Aber man kann denen gar nicht böse sein, denn sie haben aus ihrer Sicht genau das richtige gemacht. Wie die USA mit China. Wenn jemand mir 100 Euro schuldet, ist er der Doofe. Wenn jemand mir 100 Millionen Euro schuldet, bin ich der Doofe. Ab einer gewissen Größenordnung an Schulden können die für sich selbst nichts mehr schlimmer machen, wenn sie noch mehr Schulden aufnehmen. Also ist es spieletheoretisch für sie sinnvoll, mehr Schulden zu machen. Ist eh schon im Brunnen, das Kind, und solange es keiner merkt, kann man noch ein bisschen Spass haben damit.
Und dann gibt es noch Finanzprobleme bei ... Gazprom. WTF? Gazprom?!? Die haben da offenbar angesichts ihres Gelddruckmaschine-Geschäftsmodells leichtherzig ihre Finanzen suboptimal gemanaged und haben jetzt Probleme, ihre Schulden zu refinanzieren. Und diese Meldung ist eine mittlere Katastrophe für Europa, denn wir holen ein Viertel unseres Erdgases von Gazprom, und wenn die kurzfristig Kohle brauchen, dann könnt ihr euch ja mal überlegen, wo sie die herholen, und wie sich das auf unsere Gaspreise auswirkt. Und wie das zeitlich wieder zum Winteranfang passt! Brilliant!
Und dann hat da noch Wachovia den größten Quartalsverlust einer Bank aller Zeiten gemacht: 24 Milliarden Dollar. (via)

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