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[zurück][ältere Posting][neuere Posting]  Montag, 11 September 2017 | Blog: 10 | No: 39285     feed-image

Und was macht man mit der?

Guckt nur mal diese tolle Geschichte von der Digitalisierung der Stromzähler in Velbert an!

Digital First. Bedenken Second.
(Quelle:pbs.twimg.com)
Die Digitalisierung in ihrem Lauf
hält weder Ochs noch Esel auf!
Guckt nur mal diese tolle Geschichte von der Digitalisierung der Stromzähler in Velbert an!
Da kriegen die meisten Haushalte (die, die weniger als 6000 kWh/a verbrauchen) bald einen neuen Stromzähler. Der ist dann digital. Neue Funktionen hat der auch: Man kann das Display ablesen! Für dieses Privileg zahlt man dann pro Jahr 20 € Gebühren.
Das muss aber ein besonders komfortabel abzulesendes Display sein, denkt ihr euch jetzt sicher! Und ihr habt völlig Recht! Da kommen modernste Technologien zum Einsatz! Eine PIN zum Beispiel! Die wird den Kunden per Post zugeschickt. Und was macht man mit der?
Die Geräte verfügen über ein zweizeiliges Display, jedoch über keine Tastatur oder andere Eingabeeinheiten mit Ausnahme eines Lichtsensors.
Der eine oder andere wird schon ahnen, wo die Reise gleich hingeht…
Die PIN-Eingabe wird mit Zweimal-kurz-Anleuchten gestartet, dann werden die vier Ziffern einzeln durch erneutes Anleuchten vorgezählt, für eine 9 wird also neunmal mit der Taschenlampe auf den Sensor geleuchtet, aber bitte nur kurz, denn Fehleingaben führen zum Neustart des gesamten Vorgangs.
Der eine oder andere wird sich jetzt fragen: Warte mal, wenn Fehleingaben zum Abbruch führen, und man durch "Klicken" (Wie in den 1970er Jahren beim Telefon! Da konnte man durch besonders schnelles Auflegen und Abnehmen des Hörers wählen!) wählt, woher weiß der dann, wann die nächste Ziffer kommt? Das ist nicht trivial, denn die sind ja nicht so schlau und verwenden Morsecode, wo man nur 5 Symbole für jede Ziffer braucht. Nein. Morsecode ist zu Scifi für die digitalen Stromzähler! Auf die Gefahr hin, dass die Antwort die Bevölkerung verunsichern könnte:
Nach Eingabe einer Ziffer wird drei Sekunden gewartet, dann kommt die nächste Ziffer dran.
Und nein, das ist nicht The Onion, nicht der 1. April und nicht der Postillon.
Gut, der eine oder andere Zyniker unter euch wird sich jetzt denken: Hey, wenn das so umständlich ist, die PIN einzugeben, dann muss man da ja auch keinen Schutz gegen Durchprobieren einbauen. Das sehen die Stadtwerke übrigens genau so!
Die PIN kann jedoch nicht geändert, dafür aber beliebig oft ausprobiert werden, was ihren Nutzen zweifelhaft erscheinen lässt.
Immer diese Fortschrittsfeinde! Ich sage nur: Digital First. Bedenken Second. (Danke, Thomas)

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