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[zurück][ältere Posting][neuere Posting]  Sonntag, 18 Dezember 2016 | Blog: 8 | No: 37370     feed-image

Und, was machen Sie?

Hier ging es schon mal um so eine Geschichte

Ich habe hier ja schon ein paar Mal die Position vertreten, dass man Andersdenkende nicht ausgrenzen darf, sondern im Gegenteil mit ihnen reden muss.
Die meisten Extremisten haben sich ein Weltbild aufgebaut, in dem sie die Verfolgten und Ausgegrenzten sind, aber das ist nur ein Weltbild, keine faktenbasierte Erkenntnis. Das lässt sich nur solange halten, wie sie das auch so erfahren. Durch "No Platform" bestärkt man die noch in ihrer Wagenburg-Mentalität. Und man macht sich gleichzeitig alle Chancen kaputt, gefährdete Menschen noch aufzufangen, bevor sie sich solchen Gruppierungen anschließen.
Hier ging es schon mal um so eine Geschichte, damals beim Sohn des Stormfront-Gründers. Der hat gegen "die Juden" gehetzt, bis er am College auf welche traf und die ihn nicht nur nicht rausschmissen, als sie rausfanden, wer er ist, sondern ihn einluden. Und dann konnten sie ihn umstimmen.
Und hier ist noch so eine Geschichte, passend zur Weihnachtszeit. Es geht um einen schwarzen Pianisten, der in einer Kaschemme in Maryland, einem Truck Stop, Klavier gespielt hat, und im Publikum saß ein Ku-Klux-Klan-Mitglied. Die haben ins Gespräch, der Pianist ließ sich weiterreichen unter den Klansmen, und erreichte so den "Grand Dragon", den Klan-Chef von Maryland.
Er fordere die Rassisten heraus, »aber nicht auf unhöfliche oder grobe Art. Man macht das höflich und klug. Wenn man die Dinge auf diese Weise angeht, stehen die Chancen gut, dass sie zuhören und dir auch eine Plattform geben. Kelly und ich haben uns über die Jahre immer wieder hingesetzt und uns ausgetauscht. Der Mörtel, der sein Weltbild betonierte, begann zu bröckeln. Dann zu zerbrechen. Und dann fiel es ganz in sich zusammen.«
Es ist eben schwer, jemanden zu hassen, den man gut kennt.
Und mit dieser Herangehensweise hat er erreicht, dass sich der Klan in Maryland aufgelöst hat.
Ein schwarzer Pianist. Hat den KKK in Maryland aufgelöst. Völlig gewaltfrei. Durch mit den Leuten reden.
Und was mich an der Story am meisten mitnimmt: Er wird auch noch angefeindet für seine Methoden. Von anderen Schwarzen, die ihn als Verräter beschimpfen. Hier ist seine Antwort:
An dieser Stelle zieht Davis gerne seine zwei Dutzend Klan-Roben aus dem Schrank und sagt: »Schau, das habe ich gemacht, um dem Rassismus einen Denkzettel zu verpassen. Ich habe die Roben und Hauben von mehr als zwei Dutzend Menschen in meinem Schrank, die ihre Ansichten geändert haben, weil ich mich mit ihnen an einen Tisch gesetzt habe. Und, was machen Sie? Wie viele Roben haben Sie gesammelt?« Das lässt die meisten Kritiker verstummen.
Wer gut Englisch kann, kann sich hier den Original-Podcast anhören, wo der Pianist seine Geschichte erzählt.

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