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[zurück][ältere Posting][neuere Posting]  Freitag, 30 Dezember 2016 | Blog: 3 | No: 37438     feed-image

eff.org

Von der EFF habt ihr ja sicher schon gehört (sonst: eff.org). In den USA gibt es auch noch die ACLU, die sich um Bürgerrechte kümmert. In Deutschland fehlt sowas ein bisschen.
Es war also höchste Zeit, da mal was zu machen, und der Ansatz, über den ich mich auf dem 33c3 ein bisschen mit Ulf Buermeyer unterhalten habe, der da Gründer und Vorsitzender ist, ist die Gesellschaft für Freiheitsrechte mit der nicht zufällig EFF-nahen Abkürzung GFF.
Deren aktuelle Aktion ist eine Klage gegen das neue BND-Gesetz. Das klingt jetzt ein bisschen nach Feuerwehreinsatz, um ein in den Brunnen gefallenes Kind rauszuziehen, und das stimmt ja auch irgendwie, aber das muss halt auch jemand machen. Die GFF hat aber auch langfristig das Ziel, die Community mal aus der Defensive zu holen und ein paar strategische Klagen zu führen.
Das Hauptproblem an der Sache ist, dass die EFF und die ACLU zehn- bis hunderttausende von Fördermitgliedern haben, und daher natürlich viel mehr Aktionsspielraum haben als so eine Neugründung. Damit das etwas werden kann, brauchen wir hier in Deutschland auch eine Kultur des Spenden-Abos, ein Akzeptieren der eigenen Verantwortung, Dinge besser zu machen, und nicht bloß darauf zu warten, dass da mal jemand was tut.
Ich würde euch also alle mal bitten, mit euren Bekannten das Gespräch zu suchen in dieser Angelegenheit. Welche Organisation das am Ende macht ist ja erstmal zweitrangig, aber dieses "ich bin unzufrieden, also spenden ich mal jemandem was, der das dann besser macht" ist in den USA viel üblicher als bei uns, und ich fürchte, dass wir da auch hinkommen müssen. Das muss man letztlich sehen wie eine Spende für Amnesty oder Greenpeace oder das Rote Kreuz oder so. Nur dass es halt dem Erhalt des Rechtsstaates und der Freiheitsrechte hier bei uns zugute kommt. Die Leute reden immer von "unseren Werten", aber kaum jemand ist im Zweifelsfall auch bereit, dafür auch persönliche Verantwortung zu übernehmen. Wir zahlen Steuern, die benutzt werden, um es schlimmer zu machen. Ich fürchte, wir müssen auch sowas wie eine Gegensteuer zahlen, um es wieder besser zu machen.
Nachdem ich euch gesagt habe, dass die GFF eigentlich Langzeit-Spender-Abos braucht, sei auch noch mal explizit darauf hingewiesen, dass die auch kurzfristige Einmalspenden brauchen. Wer sich also das langfristige Commitment nicht leisten kann, sollte sich zumindest eine Einmalspende aus den Rippen leiern :-)
Die GFF wird übrigens auch bei Gaby Weber mithelfen. Und von Gaby Weber kann ich stolz verkünden, dass da jetzt "die ersten Runden finanziert sind" und sie sich jetzt mit der juristischen Streitaxt ins Scharmützel stürzt. Vielen Dank an alle edlen Spender, und vielleicht brauchen wir ja bald keine Direktspendenaufrufe von Klägern wie Gaby nicht mehr, weil wir die GFF haben, die dann einspringt.

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