Leserreporter: Wer schöne Verschwörungslinks für mich hat: ab an felix-bloginput (at) fefe.de!
[zurück][ältere Posting][neuere Posting] Freitag, 17 August 2018 | Blog: 2 | No: 41389
In der Opfer-Olympiade rechnet man dann die Gründe auf, wieso jemand benachteiligt ist (schwarz + weiblich startet z.B. mit mehr Opferstatuspunkten als bloß weiblich). Und genau wie jemand mit wenig Opferstatuspunkten kein Opfer sein kann, genauso spricht man jemandem mit mehr Opferstatuspunkten gerne ab, ein Täter sein zu können. Das führt dann zu so Phänomenen wie dass Frauen im Feminismus als engelsähnliche Lichtgestalten gesehen werden, die schon aus Prinzip gerecht und gut sind, und wenn doch mal eine entgleist, dann macht man Ahnenkult und Rassenerbe wie damals im 3. Reich und argumentiert mit den Vorfahren, die ja genug Unterdrückung ausgesetzt gewesen seien, dass man der aktuellen Inkarnation diese eine Überschreitung durchgehen lassen sollte, weil das ja "ausgleichende Gerechtigkeit" sei.
Dieses Theorieonstrukt hat mich noch nie sonderlich überzeugt. Ich mag zwar ein weißer Mann sein, aber es ist ja nicht so, dass ich keine Frauen unter meinen Vorfahren gehabt hätte. Wenn man also die den Vorfahren angetane Unterdrückung der aktuellen Generation anrechnet, dann wäre das Opferpunkte-Konto bei mir genau so voll wie bei typischen weißen Frauen.
Gut, sagen die Intersektionalisten, dann nehmen wir nicht die Vorfahren sondern konstruieren eine neue Art von Opfertums-Erbe. Eine Frau hat mehr Opferpunkte als du, weil sie die Opferpunkte aller Frauen in früheren Zeiten auch gutgeschrieben kriegt. Die Idee dahinter erschließt sich besser, wenn man das bei Schwarzen macht als bei Frauen, aber so genau gucken Intersektionalisten da nicht hin.
Warum erzähle ich das gerade? Weil die absurde Annahme, eine Frau könne nicht sexistisch sein, oder ein Schwarzer könnte nicht rassistisch sein, natürlich in der Realität schon einer oberflächlichen Prüfung nicht standhält.
Und, aus deutscher Sicht besonders bemerkenswert: Viele der privilegierten weißen Männer sind Juden. Aber ausgerechnet denen rechnet man im Intersektionalismus die Opferpunkte der Unterdrückung ihrer Vorfahren nicht an. Das macht man nur bei Frauen und Schwarzen.
Aber Fefe! Du kannst doch nicht Nationalsozialismus und Feminismus vergleichen! Nein, aber ihre Methoden. Wissenschaftliche Konzepte umbiegen, damit es besser in die Ideologie passt, und dann pseudowissenschaftliche Argumentationen darauf aufzubauen, das ist kein Alleinstellungsmerkmal der Nationalsozialisten.
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Warum erzähle ich das gerade?
eine Frau könne nicht sexistisch sein
Eine der Prämissen des Intersektionalismus ist ja, dass weiße Männer mal die Fresse halten sollen, denn aufgrund ihres Privilegienstatus können sie gar nicht Opfer von Rassismus oder Unterdrückung sein.In der Opfer-Olympiade rechnet man dann die Gründe auf, wieso jemand benachteiligt ist (schwarz + weiblich startet z.B. mit mehr Opferstatuspunkten als bloß weiblich). Und genau wie jemand mit wenig Opferstatuspunkten kein Opfer sein kann, genauso spricht man jemandem mit mehr Opferstatuspunkten gerne ab, ein Täter sein zu können. Das führt dann zu so Phänomenen wie dass Frauen im Feminismus als engelsähnliche Lichtgestalten gesehen werden, die schon aus Prinzip gerecht und gut sind, und wenn doch mal eine entgleist, dann macht man Ahnenkult und Rassenerbe wie damals im 3. Reich und argumentiert mit den Vorfahren, die ja genug Unterdrückung ausgesetzt gewesen seien, dass man der aktuellen Inkarnation diese eine Überschreitung durchgehen lassen sollte, weil das ja "ausgleichende Gerechtigkeit" sei.
Dieses Theorieonstrukt hat mich noch nie sonderlich überzeugt. Ich mag zwar ein weißer Mann sein, aber es ist ja nicht so, dass ich keine Frauen unter meinen Vorfahren gehabt hätte. Wenn man also die den Vorfahren angetane Unterdrückung der aktuellen Generation anrechnet, dann wäre das Opferpunkte-Konto bei mir genau so voll wie bei typischen weißen Frauen.
Gut, sagen die Intersektionalisten, dann nehmen wir nicht die Vorfahren sondern konstruieren eine neue Art von Opfertums-Erbe. Eine Frau hat mehr Opferpunkte als du, weil sie die Opferpunkte aller Frauen in früheren Zeiten auch gutgeschrieben kriegt. Die Idee dahinter erschließt sich besser, wenn man das bei Schwarzen macht als bei Frauen, aber so genau gucken Intersektionalisten da nicht hin.
Warum erzähle ich das gerade? Weil die absurde Annahme, eine Frau könne nicht sexistisch sein, oder ein Schwarzer könnte nicht rassistisch sein, natürlich in der Realität schon einer oberflächlichen Prüfung nicht standhält.
Und, aus deutscher Sicht besonders bemerkenswert: Viele der privilegierten weißen Männer sind Juden. Aber ausgerechnet denen rechnet man im Intersektionalismus die Opferpunkte der Unterdrückung ihrer Vorfahren nicht an. Das macht man nur bei Frauen und Schwarzen.
Aber Fefe! Du kannst doch nicht Nationalsozialismus und Feminismus vergleichen! Nein, aber ihre Methoden. Wissenschaftliche Konzepte umbiegen, damit es besser in die Ideologie passt, und dann pseudowissenschaftliche Argumentationen darauf aufzubauen, das ist kein Alleinstellungsmerkmal der Nationalsozialisten.
Update: Die NZZ über "Men are trash", für den Blick von außerhalb Deutschlands.
Update: Ein Leser empfiehlt dazu "Lesbische, Schwarze, Behinderte" von Funny van Dannen.
Update: Ein anderer Leser weist darauf hin, dass es eine Version 2.0 davon gibt, von Simon & Jan :-)
Funny van Dannen - Lesbische, Schwarze, Behinderte
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Simon & Jan - Lesbische, Schwarze, Behinderte 2.0
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