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[zurück][ältere Posting][neuere Posting]  Sonntag, 11 Oktober 2020 | Blog: 3 | No: 45797     feed-image

Kurze Durchsage des CTO der Software AG im Jahre 2015:

siehe hier

Ihr kennt ja wahrscheinlich meine Position zu Ransomware-"Angriffen" (sonst siehe hier).
Aktuell ist die Software AG von Ransomware runtergefahren. Und natürlich versuchen die das genau so zu framen wie alle anderen von fieser KI-Malware "Angegriffenen":
Am 3. Oktober sei es zu dem Angriff mit Schadsoftware gekommen, teilte das Unternehmen mit.
Aha. Soso. Immerhin ist ihnen klar, dass das ihre Schuld ist, sonst würden sie das nicht im Passiv formulieren sondern im Aktiv. "Verbrecher haben uns angegriffen" oder so. Ja so ist das halt, wenn man die Infrastruktur soweit runterkommen lässt, dass sich an der Wand Schimmel bilden kann. Dann hat man irgendwann Schimmel an der Wand. Ein fieser Schimmelangriff hat bei der Software-AG die ansonsten tadellos gepflegte Wand attackiert!1!!
Oh und als die Angreifer merkten, wie weit bei der Software AG die Tür offen stand, haben sie schnell noch an Daten rausgetragen was sie konnten. Auch merkt man langsam, dass die Lösegeldforderungen sich dem Marktwert anpassen. Jetzt wo die "Angriffe" soweit automatisiert und gestreamlined sind, dass man da nur noch einen Knopf drücken muss und die Daten sprudeln von überall rein. Angeblich wollen die über 20 Mio Dollar haben.
Aber Fefe, wieso kloppst du denn so auf der Software AG herum? Woher weißt du denn, dass die wirklich ihre Infrastruktur herunterkommen ließen? Vielleicht waren die ja unschuldig!!1!
Nun, … Exhibit A: Kurze Durchsage des CTO der Software AG im Jahre 2015:
Dwelling on Security Concerns Can Stifle Innovation, CTO Says
Ja aber echt mal! Dieser ganze Security-Scheiß hält doch nur auf bei den ganzen Innovationen, für die die Software AG berühmt ist! All die hochinnovativen Produkte, die die so haben! Ihr wisst schon! Sowas wie… äh… hey was machen die eigentlich? Früher haben die mal eine Datenbank namens Adabas, die dann eines Tages SAP kaufte, um das Überleben der Software zu sichern. Mit der Kohle hat sich die Software AG dann umorientiert und macht jetzt "Enterprise Integration" und "Internet of Things". Genau die Felder, auf denen man Security offensichtlich nicht braucht. Das bremst nur.
Der Lacher ist auch, wieso die überhaupt auf Security kamen in dem Gespräch. Das lag daran, dass die Software AG eine Innovations-Messe (nein, wirklich!) in Las Vegas (nein, wirklich!!) gemacht hat, und da in ihrem PR-Sprechblasenwald Security so häufig vorkam wie im alten Witz, das S in IoT stünde für Security. Daraufhin fragte ein Journalist und der CTO machte dann seinem Ärger Luft. Wenn man immer nur auf Security achten würde, hätten wir weder Autos noch Flugzeuge.
An der Stelle hab ich mich ganz doll fremdgeschämt denn was da aufhielt war Safety nicht Security. Aber hey, wieso würde sich ein CTO mit so Minutiae auskennen. Der ist Manager, der steht über den Details.
Wenn der CTO Security (Sicherheit gegen Angreifer) und Safety (Sicherheit gegen Unfälle) nicht auseinanderhalten kann, dann haben deren Produkte wahrscheinlich weder das eine noch das andere, steht zu befürchten. *grusel*

Update: Die Adabas-Story ist etwas komplexer als ich dachte. Es gibt Adabas und Adabas D. Adabas gehört nach wie vor der Software AG aber ist sogar noch Pre-SQL. Es gibt auch ein Adabas D, das basiert auf einem Zukauf. Das hat SAP gerettet, was mein Stand, aber das war anscheinend auch nur eine Lizenzierung und gehört anscheinend auch noch der Software AG. SAP hat da anscheinend bloß eine sehr weitgehende Lizenz erworben. SAP hat ihre Version MaxDB genannt.

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