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Michael Anderson Verfilmung des Romans von George Orwell

1984 - Nineteen Eighty-Four

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Autor: bib   
Der Orwell-Roman 1984 erhält im Jahr 2020 erneut Aktualität, angesichts einer frappierenden Ähnlichkeit zur weltweiten Realität und wirkt nun wie ein Storyboard einer kommenden Zukunft der Menschheit.

Zwischen 1947 und 1948 schrieb George Orwell sein bekanntestes Werk, eine „Utopie in Form eines Romans“, mit dem Titel „1984“. Im Juni 1949 wurde der Roman veröffentlicht. 1956 erschien diese Verfilmung des Romans von Michael Anderson, die eine vereinfachte Version darstellt. Die Verfilmung – zuweilen frappierend und interessant im Detail – hat nicht die visionäre Kraft des Romans, kommentierte dazu filmdienst.de.

Handlung:
Nach einem atomaren Krieg im Jahre 1965 ist die Erde in drei Weltreiche aufgeteilt, die sich in einem anhaltenden Krieg miteinander befinden: Im Reich Ozeanien herrscht ein totalitärer Polizeiapparat, der vom „Großen Bruder“ gelenkt wird. London ist die Hauptstadt und Sitz der staatslenkenden „Partei“, die alle Bürger auf ihre Staatstreue überwacht. Winston Smith arbeitet für das „Wahrheitsministerium“, das beständig historische Dokumente und Publikationen revidiert, um historische und nah zurückliegende Ereignisse in einem dem System konformen Sinne darzustellen. Winston zweifelt an der Rechtmäßigkeit des Staates und liest heimlich antike Bücher. Er beginnt eine Liebesbeziehung mit Julia, die auch gegen das System opponiert (allein ihre Beziehung stellt schon ein Verbrechen dar, da sexuelle Kontakte zwischen den Geschlechtern nur zum Zwecke der Fortpflanzung gestattet sind). Sie vertrauen sich dem Parteifunktionär O'Connor (im Roman: O'Brien) an, einem weiteren Oppositionellen. Als Winston und Julia vom Vermieter des Zimmers, in dem sie sich regelmäßig treffen, verraten werden, stellt sich heraus, dass O'Connor in Wahrheit Kritikern des Systems auf der Spur ist. Winston widersteht der Folter der Regierung, erst als man ihn seiner Angst vor Ratten aussetzt, verrät er seine Ideale. Dieser Verrat bringt ihm die körperliche Freiheit wieder, aber seine Persönlichkeit ist gebrochen. Als er Julia zufällig wiederbegegnet, gestehen die beiden einander, den anderen verraten zu haben, und dass die Folter ihre Liebe zerstört hat. Das folgende Ende unterscheidet sich in der US und UK-Version: Die UK-Version weicht deutlich von der Buch-Vorlage ab, Winston schreit während der folgenden öffentlichen Propagandameldung „nieder mit dem Großen Bruder!“ und wird erschossen, Julia ist entsetzt und versucht zu ihm zu kommen, nur um Momente später ebenfalls erschossen zu werden. Die US-Version hingegen bleibt etwas näher an der Vorlage und lässt Winston während der Propagandameldung sich den jubelnden Massen anschließen, mit lauthalsigem „lang lebe der Große Bruder!“

1984 - Roman von George Orwells, verfilmt von Michael Anderson (UK 1956/deutsch)

Zum Autor:
Im Mai 1947 zog George Orwell in die Abgeschiedenheit der Hebriden-Insel Jura vor der Westküste Schottlands. Er lebte in Barnhill, einem verlassenen Farmhaus ohne Strom und Telefon, umgeben von einer Landschaft aus Heide, Torf und Moor. Auf der einsamen Insel schrieb er 1947 und 1948 eine „Utopie in Form eines Romans“, die 1984 heißen sollte. Sein Haus auf der weit im Norden gelegenen Insel Jura war teilweise baufällig, schwer mit dem zur Verfügung stehenden Torf zu beheizen und untergrub seine Gesundheit. 1947 wurde er in Glasgow ins Krankenhaus eingeliefert, wo man eine erhebliche Zerstörung des linken Lungenflügels diagnostizierte. Er musste monatelang still liegen und wurde mit Streptomycin behandelt. Nach seiner Rückkehr arbeitete er unermüdlich an dem Manuskript von 1984, das er im Dezember 1948 an den Verlag schickte.

Im Juni 1949 wurde der Roman 1984 (engl. Nineteen Eighty-Four) veröffentlicht und wurde sein bekanntestes Werk. Der gesellschafftskritisch-satirische Roman ist eine der düstersten Zukunftsvisionen der Literatur. George Orwell zeichnet mit analytischer Schärfe das Schreckensbild eines totalitären Überwachungsstaates nach dem Muster der Sowjetunion.[17] Ein solcher Staat, der auf totaler Überwachung und Kontrolle basiert, wird heute auch als „Orwell-Staat“ bezeichnet. Die bedrückende, dystopische Vision hat unter anderem die Science-Fiction-Literatur stark beeinflusst. Auch aus diesem Werk gingen Sprachschöpfungen Orwells in den allgemeinen Sprachgebrauch über, wie 1984, Großer Bruder, big brother is watching you, doppelplusungut, Neusprech und Doppeldenk. Das Buch wurde in 30 Sprachen übersetzt und erzielte Auflagen von vielen Millionen.

Besetzung: Edmond O’Brien: Winston Smith, Jan Sterling: Julia, Michael Redgrave: General O’Connor, Donald Pleasence: R. Parsons, David Kossoff: Charrington, Mervyn Johns: Jones, Carol Wolveridge: Selina Parsons, Ernest Clark: Äußerer Parteisprecher, Patrick Allen: Innerer Parteisprecher, Ronan O'Casey: Rutherford
Regie: Michael Anderson
Drehbuch: Ralph Gilbert Bettison, William Templeton
Produktion: N. Peter Rathvon, Ralph Gilbert Bettison
Musik: Malcolm Arnold, Cecil Millner
Kamera: C. M. Pennington-Richards
Schnitt: Bill Lewthwaite

Quellen
- wikipedia: George Orwell - Umzug auf die Insel Jura und Veröffentlichung von 1984
- wikipedia: 1984 (Roman)
- wikipedia: Michael Anderson_(Regisseur)
- wikipedia: Neunzehnhundertvierundachtzig (Verfilmung)