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[zurück][ältere Posting][neuere Posting]  Freitag, 08 April 2016 | Blog: 2 | No: 35300     feed-image

und seit wann scheren sich die Amis um anderer Länder Gesetze und "was willst du machen, ihnen ein Knöllchen schicken?

wie die Amerikaner reagieren

Zu der "Die Amis erschießen beim Obama-Besuch Menschen"-Geschichte kamen noch einige Kommentare rein. Tenor war im Wesentlichen, dass man das ja mit Gesetzen eh nicht verhindern könne, dass die da einen auf Wilder Westen machen, und seit wann scheren sich die Amis um anderer Länder Gesetze und "was willst du machen, ihnen ein Knöllchen schicken?". Die interessanteste Anekdote dazu will ich hier mal wiedergeben:
Vor ein paar Jahren war ein hochrangiges US-Regierungsmitglied in der Schweiz zu Besuch (ich meine es war Madeleine Albright oder John Kerry). Auf dem Weg vom Flughafen nach Bern ging der Limousine der Sprit aus und das begleitende US-Sicherheitspersonal hat dann einfach mal schnell (also innert weniger Minuten) eine gesamte Autobahnraststätte "leergeräumt", damit das Auto dort tanken konnte. Das geschah zwar in Absprache mit der Kantonspolizei, jedoch konnte das mehr oder weniger nur noch abgenickt werden.
Interessanter waren jedoch die Geschehnisse im Bundeshaus, dem Schweizer Pendant zum Reichstag. Dort gibt es die Regel, dass innerhalb des Gebäudes ausschliesslich die Mitglieder des Bundessicherheitsdienstes (BSD) Waffen tragen dürfen. Zu dieser Regel gibt es wohl nur die Ausnahme für unterstützende Schweizer Polizeikräfte und Geheimdienst, wenn beispielsweise Bundesratswahlen sind. Für private und ausländische Sicherheitskräfte gilt, dass diese am Eingang ihre Waffen abgeben müssen (gilt auch für Gäste selbst, es gab mal ein Skandälchen als Yassir Arafat seine Schusswaffe am Eingang nicht abgeben wollte).
Für den Secret Service gab es dann aber tatsächlich eine Ausnahme. Das Ergebnis war dann, dass, diplomatisch gesehen, der Secret Service sich wie die Axt im Wald im Bundeshaus verhalten hat. Sie haben (auch dem BSD) während des Besuches die Befehle gegeben, haben sich nicht drum gekümmert, was die Mitarbeiter des BSD angeordnet haben. Dies ging soweit, dass es sogar körperliche Übergriffe auf Mitarbeiter der Parlamentsdienste gab (Albright/Kerry wollte aufs Klo, das wurde angekündigt und ein Mitarbeiter der Parlamentsdienste, der dort abgestellt war, wurde kurzerhand von einem Secret Service Mitarbeiter gepackt und aus dem Toilettenbereich geworfen - ohne vorher wenigstens zu sagen, bitte raus hier.
Long story short, der Secret Service hatte im Bundeshaus das Sagen und missachtete, wenn er es für nötig erachtete, jegliche Regeln die normalerweise gelten und abgemacht waren.
So etwas gab es bisher nur bei jenem Besuch und gab für schweizer Verhältnisse starke Verstimmung (in inoffiziellem Rahmen natürlich), sowohl auf Seiten des Bundessicherheitsdienstes als auch der Parlamentsdienste.
Wie das nun im Falle eines Schusswaffeneinsatzes am Ende aussieht kann man durch oben genannte Ereignisse natürlich nicht konkret einschätzen, aber es gibt vielleicht eine Idee wie es ablaufen könnte.
Was ich mich auch noch frage, haben vielleicht die Mitarbeiter des Secret Service sogar diplomatischen Status?

Update: Besonders lustig ist ja, wie die Amerikaner reagieren, wenn Erdogans Leibwächter ähnliche Standards bei ihnen in Amerika ansetzen und ein paar Journalisten verprügeln :-)

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