Leserreporter: Wer schöne Verschwörungslinks für mich hat: ab an felix-bloginput (at) fefe.de!
[zurück][ältere Posting][neuere Posting] Mittwoch, 23 Dezember 2020 | Blog: 4 | No: 46320
Ich fand das ja damals nicht weiter interessant. Zeitung fällt auf Hochstapler rein. Who cares. Meine Erwartungshaltung an die war eh nicht, dass die ihre Quellen ordentlich prüfen. Das geht gar nicht, wenn man so schnell publizieren will wie Medien heute. Ich hoffe das war für niemanden von euch überraschend, dass das eines Tages passieren würde.
Überraschend war für mich an der Sache bloß, wie viele Auszeichungen und Preise der Typ gekriegt hatte. Daraus folgt für mich, dass die anderen Journalisten das nicht erkennen können, wenn einer der Ihren bescheißt. Wenn nicht mal die Journalisten selber das erkennen können, was heißt das für die Anfälligkeit des gesamten Systems?!
Das war für mich bei Relotius jedenfalls der springende Punkt damals. Die ganzen Preise.
Und jetzt hat die New York Times auch so einen Fall. Ein Podcast über den Islamischen Staat. Und wisst ihr was? Auch dieser Podcast hat wieder Preise und Auszeichnungen eingefahren, u.a. einen Peabody-Award, der in Sachen Prestigeträchtigkeit nur noch vom Pulitzerpreis übertroffen wird — und auch für den war der Podcast nominiert. Die Nominierung wurde jetzt zurückgezogen.
Damit kann für mich eine Sache als belegt gelten. Journalismus-Preise gibt es nicht für journalistische Arbeit sondern für Geschichtenerzählen. Journalistische Arbeit ist aufwendig und langatmig, und meistens kommen dabei keine schönen Geschichten raus. Beim Ausdenken kommen viel bessere Geschichten raus als bei Journalismus.
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[zurück][ältere Posting][neuere Posting] Mittwoch, 23 Dezember 2020 | Blog: 4 | No: 46320
Erinnert ihr euch an den Relotius-Fall beim Spiegel?
hat die New York Times auch so einen Fall
Erinnert ihr euch an den Relotius-Fall beim Spiegel?Ich fand das ja damals nicht weiter interessant. Zeitung fällt auf Hochstapler rein. Who cares. Meine Erwartungshaltung an die war eh nicht, dass die ihre Quellen ordentlich prüfen. Das geht gar nicht, wenn man so schnell publizieren will wie Medien heute. Ich hoffe das war für niemanden von euch überraschend, dass das eines Tages passieren würde.
Überraschend war für mich an der Sache bloß, wie viele Auszeichungen und Preise der Typ gekriegt hatte. Daraus folgt für mich, dass die anderen Journalisten das nicht erkennen können, wenn einer der Ihren bescheißt. Wenn nicht mal die Journalisten selber das erkennen können, was heißt das für die Anfälligkeit des gesamten Systems?!
Das war für mich bei Relotius jedenfalls der springende Punkt damals. Die ganzen Preise.
Und jetzt hat die New York Times auch so einen Fall. Ein Podcast über den Islamischen Staat. Und wisst ihr was? Auch dieser Podcast hat wieder Preise und Auszeichnungen eingefahren, u.a. einen Peabody-Award, der in Sachen Prestigeträchtigkeit nur noch vom Pulitzerpreis übertroffen wird — und auch für den war der Podcast nominiert. Die Nominierung wurde jetzt zurückgezogen.
Damit kann für mich eine Sache als belegt gelten. Journalismus-Preise gibt es nicht für journalistische Arbeit sondern für Geschichtenerzählen. Journalistische Arbeit ist aufwendig und langatmig, und meistens kommen dabei keine schönen Geschichten raus. Beim Ausdenken kommen viel bessere Geschichten raus als bei Journalismus.
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