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Ein Jahr SuperGAU in Japan

Fukushima-Mahnwache vor KKI

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Autor: bib   
Rund 500 Menschen trafen sich am 11. März vor den eon-AKWs Isar zur Mahnwache anlässlich des Jahrestages der Atomkatastrophe von Fukushima. Dort explodierten nach einem Erdbeben und dem darauffolgenden Tsunami vier Atommeiler. In drei Reaktoren kam es zur Kernschmelze und damit zum bisher weltweit grössten GAU.

Aufmarsch der Mahnwache

Dr.Thomas Gambke, MdB, GRÜNE

Prof. Jörg Raupach

Robert Grashei, IG Metall Landshut

Mira Neumeier & Armin Reiseck
Vom Niederaichbacher Rathaus maschierten die Demonstranten unter Begleitung der Sambatrommler von Pan Tao Percussion zum 1Km entfernten Tor13 des KKI.

Als erster Redner sprach Dr.Thomas Gambke (MdB, GRÜNE). Gambke räumte ein, dass er sich vor einem knappen Jahr wohl doch geirrt hat, was die Energiewende der Bundesregierung betrifft. Damals hatten die Grünen dem erneuten "Atomausstieg 2022" zugestimmt, in der Hoffnung, nun zu einer raschen Energiewende zu kommen. Doch seitdem ist nicht viel passiert. Die Bundesregierung versucht ganz offensichtlich die Energiewende zu verschleppen und auszusitzen, was sie aktuell mit der erneuten Reduzierung der Solarförderung verdeutlicht.

Prof. Jörg Raupach, der ehm. Geschäftsführer von NEC-Schott Kyoto, lebt seit 20 Jahren in Japan. Raupach schilderte detailliert die unerträglichen Zustände im japanischen Katastrophengebiet. Besonders sprach er an, was abertausende Kinder betrifft, die immer noch zu hohen Dosen an Radioaktivität ausgesetzt sind und teilweise im Fallout spielen. Die Sperrzone von 20Km rund um Fukushima muss auf 50Km ausgeweitet und die Kinder dringend evakuiert werden. Prof. Raupach, der sich selbst in der japanischen Anti-Atombewegung engagiert, dankte den Anwesenden für ihre Solidarität und bat um Unterzeichnung einer weltweiten Petition für ein kernenergiefreies Japan.(Unterschriftslisten "Sayonara Nukes")

Robert Grashei, Geschäftsführer der IG Metall Landshut, appelierte an die Anwesenden, wieder gegen den Atomwahnsinn zu stehen. Grashei benannte die Märchen der Atomlobby: 1.) Deutschland muss Strom importieren. 2.) Der Strom wird teuerer wegen der Erneuerbaren-Energien. 3.) Strom wird knapp und darum steigen die Strompreise. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Grashei wörtlich: "Sie versuchen uns blöd zu halten oder ich sage es deutlich, sie versuchen uns nach wie vor zu verarschen." Die IG-Metall fordert einen Masterplan für die Energiewende, weil Kernenergie keinen Platz mehr in Deutschland hat.

Mira Neumeier, Initiatorin der Mahnwache-Isar1, forderte die Demonstranten auf, neue Wege des Protestes zu finden. Mit Abschaltung des AKWs Isar-1, sind zwar die Mahnwachen am Tor13 vorbei, was aber nicht heißen soll, dass nun alles in trockenen Tüchern wäre. Vielmehr braucht es ein "neues Tor13" und jede auch noch so kleine Widerstandsidee kann dazu beitragen, die Nutzung der Atomkraft abzuschaffen.

BüfA-Sprecher Armin Reiseck beendete die Mahnwache mit dem Hinweis, dass es spätestens in einem Jahr wieder eine Mahnwache zum Gedenken an den SuperGAU in Fukushima geben wird.