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[zurück][ältere Posting][neuere Posting]  Donnerstag, 04 März 2021 | Blog: 3 | No: 46599     feed-image

Kennt ihr den schon?

"Google stoppt personalisierte Werbung"?

Kennt ihr den schon? "Google stoppt personalisierte Werbung"?
Das ist natürlich Bullshit.
Kann man auch direkt selbst feststellen, denn weiter unten steht:
Vom kommenden Jahr an will Google seinen werbetreibenden Kunden Profile von Nutzergruppen anbieten. Heißt: Es teilt seine User in Kategorien auf. Eine Gruppe, die sich zum Beispiel für Fitnessprodukte interessiert; eine andere, die gerne Urlaub in der Karibik macht.
Die Gruppenzugehörigkeit fällt aus Tracking raus. Und selbstverständlich ist Werbung auf Basis von Gruppenzugehörigkeit personalisiert.
Ja aber was passiert denn dann hier tatsächlich? Ein Kumpel formuliert es so:
der richtige Titel heißt: "Google verlagert das Userprofiling in deinen Browser" - das heißt, du zahlst jetzt auch noch die Stromrechnung fürs Profiling
Endlich wird offensichtlich, wieso Google seit Jahrzehnten unschuldigen Webseiten Javascript-Abhängigkeiten reinzudrücken versucht. Analytics, ihre "Effizienz"vorschläge mit dynamischem Bildernachladen, dann "one page apps", dann AMP. Das war alles eine von langer Hand angelegte Strategie, um das Web dahin zu bringen, dass man es mit abgeschaltetem Javascript nicht mehr sinnvoll benutzen kann.
Gut, außer dem einen kleinen gallischen Dorf, das ihr gerade lest. Da wird noch ohne Javascript gekocht.
Übrigens erklärt Google in diesem Blogpost, was sie stattdessen machen wollen: FLoC. Das steht für Federated Learning of Cohorts. Hier gibt es ein Whitepaper dazu.

Update: Die EFF hat eine schöne, für Laien verständliche Erklärung veröffentlicht, was das Konzept hinter FLoC ist.

Ich möchte mal unabhängig von FLoC darauf hinweisen: Selbst wenn es ein perfektes System gäbe, um nur auf Client-Seite die Werbung auszusuchen, an der der Client interessiert ist, selbst dann wäre das immer noch schlecht, weil der Webserver ja sehen kann, welche Werbung du abrufst. Und der Webserver kann Google gehören oder die Daten an Google weiterverkaufen. Es gibt da keine gute Lösung für. Das ganze Web ist notorisch privatsphäreverletzend, sobald es ein Geschäftsmodell gibt, das aus den Daten über das Verhalten der Konsumenten Profit schlagen kann.

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