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Anti-AKW-Demo in Landshut

9.Countdown für Isar-1

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Autor: bib   
Der "Letzte Countdown für Isar-1" wurde am 11.06.2011 in Landshut angezählt. Rund 350 Menschen fanden sich vergangenen Samstag vor dem Rathaus ein, um zum neunten mal den symbolischen "Abpfiff" für das älteste deutsche Kernkraftwerk zu zelebrieren.

11.06.2011 - 9. Countdown für Isar-1 - Letzter Abpfiff

Nachdem die Bundesregierung am vergangenen Montag den Beschluss fasste, die acht alten Kernkraftwerke stillzulegen, ist somit das Ziel des BüfA-Landshut und auch der Mahnwache in Niederaichbach erreicht, welches die Abschaltung von Isar-1 vorsah. Freilich ist damit die nukleare Gefahr samt Restrisiko nur erst einmal vordergründig beseitigt, denn bis das Abklingbecken und der Reaktor vom hochgiftigen nuklearen Material geleert sind, vergehen noch Jahre.

Letzte Mahnwache Isar-1, 06.06.2011
Die letzte Mahnwache zur "Abschaltung" von Isar-1 viel ins Wasser - nicht weil Isar-1 schon vom Netz ist - nein, sondern weil es einfach samt Blitz, Donner und Hagelschlag am Montag in Niederaichbach sintflutartig "pisste".

Ob das ein Omen war?? Und wenn ja, welches???
Nach der im letzten Sommer beschlossenen Laufzeitverlängerung für altersschwache Meiler war bis zum Super-GAU von Fukushima nicht abzusehen, inwieweit der Anti-Atom-Protest gegen Isar-1 erfolgreich sein wird, was leider auch einen bitteren Beigeschmack hinterlässt. Zeigt es doch, dass immer erst etwas schreckliches passieren muss, damit Einsicht bei so manchem Politiker, aber auch Bürger, einkehrt. Es zeigt die Vergesslichkeit vieler Bürger ebenso, die sich 25 Jahre nach dem Super-GAU von Tschernoby ebenfalls erst durch Fukushima eines Besseren belehrt sahen.

Die Demonstranten hatten trotzdem etwas zu feiern, war es doch ihr Engagement, auch ihr Mut und nicht zuletzt ihre Courage, den Regierenden und deren befreundeter Atomkartelle die Stirn zu bieten. D'Raith-Schwestern formulierten das so: "Liaba schwer vermittelbar ois a Oaschkriacha!" In Landshut, so stellten die Schwestern aus Roding fest, gibt's "scho'a a paar schwer Vermittelbare" und das ist gut so, denn die Welt braucht viel mehr "schwer Vermittelbare", damit sich etwas bessert.

D'Raith-Schwestern & da Blaimer

"Viele Kilometer von Roding entfernt, entdeckten die Raith-Schwestern Wirtshäuser, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat" sagte Tubabläser Giovanni an. Die Schwestern haben dort sogar die Spezies des "Oaschkriachas" endeckt, erforscht und danach musikalisch obduziert. Am Ende sogar gründen die Damen aus dem Bayerischen-Wald, zusammen mit ihrem Gitarren- und Ukulelen-"Hausl" Blaimer, eine Partei, die da heißen soll: "Auf, in's Oaschloch nei!"

Auf der nächsten Seite u.a. Gerhard Albrecht von der Plattform gegen Temelin


Gerhard Albrecht - Plattform gegen Temelin

Otti Fischer gegen Temelin Fischer-Temelin_2_225x169
Der international bekannte Schauspieler Otti Fischer unterstützt die Plattform gegen Temelin unentgeldlich.

Demo gegen Erweiterung von Temelin
am Samstag, 25. Juni 2011
auf dem Berg Kleť
bei Krasetín, CZ
Treffpunkt: Parkplatz unter der Seilbahn bei Krasetin (zwischen Budweis und Krumau)
13:00 Uhr: Wanderung auf den Berg Klet (man kann auch mit der Seilbahn fahren)
15:00 Uhr: Abschlusskundgebung auf dem Berg.
Ab Wegscheid wird ein Bus eingesetzt, der über Passau-Ilzstadt, Hauzenberg, Waldkirchen und Freyung fährt. Anmeldung erforderlich bis einschließlich 21.06.2011 unter 0851/71985. mehr:.. www.temelin.de
Gerhard Albrecht aus Passau von der "Überparteilichen bayerischen Plattform gegen Atomgefahr, insbesondere aus Temelin e. V." warb für eine Veranstaltung in der Tschechischen Republik.

Sieben Anti-Atom-Organisationen aus Tschechien, Österreich und Bayern werden am 25.06.2011 gemeinsam in Tschechien auf dem Berg Klet bei Krasetin (zwischen Budweis und Krumau) gegen die geplante Erweiterung des Atomkraftwerks Temelin und die geplante Atommüllendlagerung im Grenzgebiet protestieren. Genaueres wird in den nächsten Tagen auf der Webseite www.temelin.de veröffentlicht werden.

Als weiterer Redner sprach Prof. Dr. Herbert Jans vom Bund Naturschutz Landshut. Jans mahnte Energiesparen und Energieeffizienz an. Wer einen Jahresverbrauch von über 1000KW/h hat, sollte überprüfen, ob dieser Verbrauch wirklich notwendig ist. Je effizienter man elektrische Energie einsetzt, um so weniger ist eine zentrale Energieversorgung notwendig. Jeder der ein Dach hat, sollte es mit Solarzellen bedecken, denn - frei nach Franz Alt - schickt die Sonne keine Rechnung.

Auch Louis Herrmann trat noch einmal ans Rednerpult. Zu Beginn gedachte er der Opfer von Fukushima und forderte Solidarität mit den japanischen Atomprotesten. Danach forderte der BüfA-Sprecher die Oppositionsparteien, insbesondere die Grünen auf, nicht in der Atompolitik nachzulassen. Der von der Bundesregierung am vergangenen Montag beschlossene Atomausstieg bis 2022 sei ein fauler Kompromiss, den die Grünen keinesfalls mittragen dürften. Ein konsequenter Atomausstieg ist auch nach Herrmann wesentlich früher möglich. Weitere 11 Jahre Restrisiko sind vor dem Hintergrund von Fukushima in Deutschland nicht hinnehmbar, so Herrmann.

Am Ende bedankte sich der BüfA-Sprecher bei allen Beteiligten die mitgeholfen haben, dass der "Countdown für Isar-1" ein Erfolg wurde. Insbesondere dankte Herrmann der Polizei, den Stadtwerken Landshut, der Presse und der Crew um Mira Neumeier, der Initiatorin der Mahnwachen vor Isar-1.

Lois Herrmann (BüfA-Landshut) - Danksagung

Bilder vom "Letzten Countdown" finden Sie auf der nächsten Seite


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Montags-Mahnwache am AKW Isar-1