Gewinnmaximierung mit Pandemiehysterie

Schweinegrippe

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Autor: Gert Flegelskamp   
Kein Schwein hat Scheinegrippe im wahrsten Sinne des Wortes. Derzeit überschlagen sich die Pressemeldung darüber, da darf Gert Flegeskamp nicht fehlen:

Verzeihen Sie mir, wenn meine Variante ein wenig anders aussieht als die in BILD, WELT, Stern, Spiegel und wie die Blättchen noch so heißen. Zunächst möchte ich Sie auf einen Beitrag in der ZEIT aufmerksam machen. Kein Schwein hat Schweinegrippe. Möglich, dass sich die Schweinezüchter-Lobby dafür stark gemacht hat, diesen Artikel zu bringen. Doch unabhängig davon schließe ich mich dieser Meinung an. Nachdenklich sollte die Bezeichnung machen: H1N1. Was versteckt sich eigentlich hinter diesen Bezeichnungen?
  • H = Hämagglutinin (HA), ein Protein
  • N = Neuraminidase (NA), ein Enzym

Influenza-Viren werden in eine A- und eine B-Kategorie unterteilt. Viren vom Typ A befallen verschiedene Tiergattungen (eine davon ist der Mensch), bevorzugt Wassergeflügel (Schwäne, Enten, Gänse etc.), aber auch Schweine, Pferde, Wale und Seehunde.

Influenza-Viren der Kategorie: Die lineare, einzelsträngige RNA (Ribonukleinsäure, im deutschsprachigen Raum auch als RNS bezeichnet) ihres Genoms (Ein Genom ist die Gesamtheit der vererbbaren Geninformationen (DNA)) besitzt acht Segmente und sie zeichnen sich besonders durch große Unterschiede in den antigenen Eigenschaften (Antigene bezeichnen die immunologischen Eigenschaften) aus, die im Vergleich zu den anderen Gattungen auf besonders hoher Mutationsfrequenz und Neugruppierungen beruhen

Die B-Gruppe befällt nur Menschen. Ihr Genom hat ebenfalls eine acht-fach segmentierte lineare, einzelsträngige RNA.

Es gibt auch noch eine Gruppe C, aber im Gegensatz zu A und B, besteht ihr Genom nur aus 7 Segmenten der linearen, einzelsträngige RNA und besitzt keine NA. Die C-Gruppe soll keine besonderen Gefahren auslösen und bleibt deshalb hier außen vor.

Im Allgemeinen werden die Influenza-A-Viren in erster Linie nach bestimmten, deutlich unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften in Untertypen bzw. Subtypen eingeteilt. Die wichtigsten Oberflächenantigene beim Influenza-A-Virus (Shift-Viren) sind

  • die Hämagglutinine (H1, H2, H3, H5, seltener H7 und H9)
  • die Neuraminidase (N1, N2, seltener N7),
und deshalb sind auch folgende Subtypen für den Menschen von besonderer Bedeutung:
  • H1N1 Subtyp A, deshalb A/H1N1, ist der Typus der 1918 aufgetretenen spanischen Grippe, die Millionen Menschen dahingerafft hat. Anders als üblich waren es nicht nur Alte und Kranke und Kleinkinder, die besonders betroffen waren, sondern ein überproportionaler Anteil auch von 20-40-Jährigen. Weniger verwunderlich wird das, wenn man dabei die Geschehnisse des 1. Weltkriegs bedenkt und die hygienischen Verhältnisse incl. der mangelnden medizinischen Versorgung der Soldaten, weshalb besonders Soldaten erkrankten und starben. Ob die spanische Grippe wirklich vom Typus H1N1 war, ist wohl eher eine Spekulation, denn diese Variante wurde erst 1930 nachgewiesen und der Nachweis erfolgte aus Schweinegenen. Aus diesem Grund auch die Bezeichnung "Schweinegrippe".
  • A/H2N2, soll der Auslöser der pandemischen asiatischen Grippe gewesen sein (1957).
  • A/H3N2, soll vor allem in Europa und den USA verbreitet, aber als Pandemie unter der Bezeichnung Hongkong Grippe 1968 weltweit aktiv geworden sein.
  • A/H5N1, na, da werden Erinnerungen wach, die Vogelgrippe. Auch damit wurde eine Hysterie sondergleichen ausgelöst, Berge von TAMIFLU produziert (woran der ehemalige amerikanische Verteidigungsminister Rumsfeld ganz gut verdient hat, bevor die Rezeptur an LaRoche, Schweiz, verkauft wurde). Unsere gute Gesundheitsmutter Ulla Schmidt hat, um gerüstet zu sein, Berge von dem Zeugs gekauft. Vielleicht wird sie es nun los, denn es soll ja auch jetzt helfen.
  • A/H7N3, auch eine Variante der Vogelgrippe, mit der vor allem in Kanada und in British Columbia Putenfarmen infiziert wurden.

Zwei weitere Subtypen der Klasse A (A/H7N7 und A/H9N2) sowie die Typen der B- und C-Klassifizierung überspringe ich, weil hier uninteressant.

Wenn wir nun über die Schweinegrippe lesen, kommt Panik auf, Schweinemett, Schweinehaxen, Schweinskopfsülze und was die arme Sau noch so alles hergibt, bleiben in den Ladentheken liegen, weil wir vor unsere geistigen Auge eine riesige Kette von hustenden und mit triefenden Schnauzen versehenen Schweine sehen. Vielleicht sollen wir genau das denken, damit wir dafür mehr Geflügel oder Rindfleisch futtern. Aber seien Sie gewiss, den Schweinen geht es gut, soweit man das von Schweinen, eingepfercht in engen Ställen der industriell wirtschaftenden Landwirtschaft, überhaupt behaupten kann. Kein Schwein hat diese Grippe oder hat sie ausgelöst. Sie wird nur deshalb Schweinegrippe genannt, weil der Nachweis aus Schweingenen vor nahezu 80 Jahren erfolgte.

Wenn ich an die vor wenigen Tagen noch durch die Presse geisternden Berichte über die Versuche von Monsanto denke, Patente auf Schweinegene zu beantragen, wäre auch hier eine Denkvariation möglich. Dazu muss man aber zunächst noch etwas über die Mutation von Viren wissen.

Virologen sprechen von Reassortment oder Reassortierung, wenn sie erklären, warum diese Viren sich derart verändern können. Reassortment soll, so die Virologen, möglich werden, wenn zwei verschiedene Viren ähnlichen Typs in ein und dem selben Organismus eine Zuflucht gefunden haben. Dann soll es in seltenen Fällen vorkommen, dass Virus 1 mit Virus 2 Erbinformationen austauscht und damit eine veränderte Variante (mutierte Variante) eines solchen Virus entsteht. Das sollten sie sich vergleichsweise so vorstellen. Der Knabe H1N1 trifft den Knaben H7N7 und spricht ihn an: "Hör mal, H7N7, wenn Du mir Dein Taschenmesser gibst, bekommst Du meinen Fußball." H7N7 stimmt zu und schwirrt glücklich mit seinem Fußball ab, denn mit dem Taschenmesser wusste er ohnehin nichts anzufangen. Anders H1N1, Ihm hatte man schon früher sein Taschenmesser abgenommen (Impfung), jetzt aber hat er ein neues, klappt es auf und sticht wahllos alles ab, was sich ihm in den Weg stellt.

Man spricht bei der jetzt befürchteten pandemischen Wirkung des Influenza-Virus von einem bisher noch unbekannten Subtyp A/H1N1. Bisher sollen ca. 150 Menschen daran gestorben sein, allerdings sollen die Ansteckungen in den USA glimpflicher verlaufen sein als in Mexiko. Da sei zunächst die Frage erlaubt, ob bei den genannten 150 Toten wirklich eindeutig und einwandfrei der genannte Subtypus analysiert werden konnte oder ob Ärzte aus den Symptomen von Erkälteten die moderne Variation zu erkennen glaubten und den Patienten durch Fehlbehandlung zu einer frühen Himmelfahrt verholfen haben. Man spricht von inzwischen 2.500 Erkrankten. Wer die regelmäßig auftretenden Grippewellen in Deutschland sieht, weiß, dass die Verbreitung mit ungeheurer Schnelligkeit vonstatten geht. das scheint in Mexiko bei dieser Grippe anders zu sein. Ich halte die bisher erkrankten 2.500 Personen für eine relativ kleine Zahl. In Deutschland sterben jährlich ca. 10.000 Menschen an der Grippe (einer normalen Grippe) und kein Land regt sich darüber auf, beschwört die Phantasie der Bevölkerung mit apokalyptischen Szenarien. Warum ist das hier anders?

Ich habe ein Filmchen gesehen, das anschaulich zeigte, wie sich DNA von Vogel, Schwein und Mensch vermengten und als Ergebnis die jetzt als Schweinegrippe bezeichnete Grippevariante erklärten. Ich glaube aber, dass dieses Filmchen (wenn ich nicht irre, in einer Nachrichtensendung der ARD), entweder völliger Schwachsinn ist, oder diese Vermengung stammt aus einem Genlabor. Man kann davon ausgehen, dass die häufigsten Mutationen heutzutage in den weltweit verbreiteten Bio-Labors stattfinden und, gleichgültig, welche Sicherheitsmaßnahmen man auch trifft, kann keines dieser Labore einen Unfall ausschließen, vor allem nicht bei Versuchen mit Viren und Bakterien. Diese überwiegend für das Militär arbeitenden Bio-Labore wird es auch nicht sonderlich aufregen, wenn ein paar hundert Leute dabei draufgehen. Das könnte man als einen ungenehmigten Freilandversuch einer Biowaffe bezeichnen, ob versehentlich oder bewusst hervorgerufen. Das ist natürlich reine Spekulation, aber weniger unwahrscheinlich, als viele von uns glauben.

Eher glaube ich aber, dass diese Angstkampagne möglicherweise wirtschaftlichen Interessen dient, vor allem aber für die Politik hilfreich ist, werden doch damit die Menschen von den echten Problemen dieses Landes abgelenkt. Und, wer weiß, vielleicht bekommt man dabei mit Impfungen die TAMIFLU-Halden geleert.

Gert Flegelskamp

Links:
Die Zeit: Kein Schwein hat Schweinegrippe
Hintergrund: Pandemie Phase 5 - Ein maßlos überschätztes Virus?
Hintergrund Blog: Epidemie des Profits
SZ: Ein Hammer als Hemmer
Zeitfragen.ch: Kauft Ihr Land auch «Rummy Flu» für x Millionen?
Wikipedia: Donald Rumsfeld