Staatsbankrott

Die Finanzkrise & die EU - Seite 3

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Autor: Gert Flegelskamp   

Wie kann man dem entgehen? Ganz einfach, man erfindet die Globalisierung und schafft Freihandelszonen.. Damit kann man neue Märkte erschließen, vor allem dort, wo die Entwicklung noch hinterher hinkt. Und wieder hat man Möglichkeiten, das Kapital zu vermehren, weil die westlichen Länder ihre Produktionen erweitern können. Doch auch das geht nur eine Weile gut, dann tritt erneut eine Sättigung ein. Nicht nur das, Da gibt es doch tatsächlich Länder wie China und Indien, die sich erdreisten, die westliche Technik zu kopieren und nun ihrerseits zu produzieren, billiger als die westlichen Länder und schon aufgrund ihrer Masse an Menschen mehr und schneller.

Was machen nun die Banken? Sie haben Einlagen, für die sie Zinsen zahlen müssen, also was tun, wenn die Kreditmargen weitgehend ausgeschöpft sind? Man beginnt damit, Kreditblasen zu erzeugen. Man vergibt Kredite an Leute, deren Bonität nicht gewährleistet ist, man spekuliert, indem man Wetten abschießt, Wetten auf steigende oder fallende Preise, auf steigende oder fallende Zinsen (siehe der Fall Merckle) und schafft ständig neue Kreationen, um die eigenen Verpflichtungen einhalten zu können.

Irgendwann ist aber das Ende der Straße erreicht und weil der Kapitalismus keine Bremse hat, geht die Fahrt in einen Flug über, wenn man den Absturz so bezeichnen möchte. Die USA ist bereits im freien Fall, in Europa hat der Absturz gerade erst begonnen. Also schnüren die Regierungen "Rettungspakete" und hier beginnt dann wieder das im Weltartikel geschilderte Spekulationsgeschäft, denn natürlich haben eine kleine Clique Superreicher in der Vergangenheit Renditen wie ein Staubsauger aufgesaugt und beginnen nun mit dem Leichenschmaus, schon bevor der endgültige Tod eingetreten ist. Aber machen Sie sich keine Sorgen, Merkel und Sarkozy haben schon Ideen für einen "neuen Kapitalismus."

Interessant sind die Kommentare zu dem Artikel. Da sind z. B. die Kommentare einiger Leute, die sich beschweren, dass Spekulation so verteufelt wird. Sie vertreten die Ansicht, Spekulation sei nichts Schlimmes. Aber was ist Spekulation eigentlich?
  • Wenn ich darauf warte, dass mein Nachbar auf Geschäftsreise geht, damit ich mich mit seiner Frau vergnügen kann, dann ist das eine Spekulation.
  • Wenn ich darauf warte, dass meine Erbtante stirbt, damit ich ihr Erbe antreten kann, dann ist das eine Spekulation.
  • Wenn ich einen Lottoschein abgebe, ist das auch eine Spekulation.
  • Wenn jemand eine Option für den Einkauf einiger Tonnen eines bestimmten Lebensmittels in 6 Monaten eingeht (Reis, Getreide, Mais etc.), weil er glaubt dass die Preise für diese Ware steigen werden (Optionsgeschäfte), dann ist das eine Spekulation, aber eine von der Sorte, wo der Spekulant aufgrund seiner Finanzmittel vielleicht in der Lage ist, Einfluss auf die Preisentwicklung zu nehmen.

Nun, eine Spekulation kann natürlich auch in die Hose gehen. Wenn mein Nachbar auf dem Weg zum Bahnhof einen Anruf bekommt, dass der Termin für den Grund seiner Geschäftsreise verschoben wurde und er dann wieder nach Hause fährt, habe ich schlechte Karten, wenn er mich dann bei seiner Frau erwischt.