Bundestagswahl 2009

Wahlempfehlung 2009 - Seite 6

(0 Bewertungen, Mittelwert: 0 von 5)
Autor: Gert Flegelskamp   
Sind Sie hingegen ein Fan des Neoliberalismus, der Globalisierung, bewundern die aufopferungsvolle Propaganda-Arbeit der INSM, des IFO-Instituts, von Meinhard Miegel oder dem Altbundespräsidenten Roman Herzog, vergessen nie, die tägliche BILD zu kaufen und unterstützen die Bertelsmann-Stiftung, dann bleibt Ihnen nur eine Partei: "die FDP". Sie ist vor allem die Partei, die klar erkannt hat, dass sich die Masse noch weiter auspressen lässt, wenn man sie nur genügend nötigt und plädiert deshalb besonders für eine massive Steuersenkung, damit die Elite dieses Landes gestützt wird. Und die Elite, das wissen Sie ja, sind die Bankmanager, die Konzernvorstände, die Politiker der etablierten Parteien, die Wissenschaftler wie z. B. der Ex-Wirtschaftsweise Rürup, Raffelhüschen, Straubhaar, Sinn, Miegel, Hüther usw., also alles die Leute, die eifrig und aufopferungsvoll dafür gekämpft haben, dass das Geld in die Taschen derer wandert, die was damit anfangen können, die Taschen der Reichen und natürlich auch ein wenig in ihre eigenen Taschen.



  • Sie gehören zu den Leuten, die so wählen, wie sie immer schon gewählt haben?
Dann spare ich mir eine Wahlempfehlung, denn dann haben Sie noch nie wirklich über Politik und über das bestehende System nachgedacht. Wenn Sie aus dem Feld der Arbeitnehmer kommen, kann es sein, dass die nächste Legislaturperiode sie aus Ihrem Dornröschenschlaf aufweckt. Eine Möglichkeit zum Beispiel wäre, dass die neu gewählte Regierung Bürgerarbeit und Ein Euro Jobs zu einer Einheit verschmilzt und jeden Arbeitslosen verpflichtet, jede Arbeit kostenlos zu verrichten, die ihm das Amt zuweist, weil ansonsten keine Unterstützung gezahlt wird. Dabei gibt es keine Ausnahmen mehr, also können auch die Industrie und der Handel diese Arbeitslosen beschäftigen, ohne Lohn zahlen zu müssen. Sie meinen, das betrifft Sie nicht, weil Sie ja noch einen Job haben und beim Chef gut angesehen sind, weil Sie kostenfrei Überstunden machen und sich auch sonst opportun verhalten? Glauben Sie mir, es wird sie betreffen, denn warum sollte ein Chef Ihr Gehalt zahlen, wenn er einen Arbeitslosen umsonst bekommen kann? Aber das wird Sie sicherlich nicht weiter stören, denn Ihnen geht es ja nicht ums Geld, sondern nur darum, dass Sie arbeiten dürfen, weil das Ihre Würde aufrecht erhält. Diese Form, seine Würde zu bewahren, ist für mich die dümmste Form der Würdelosigkeit überhaupt und Zeichen eines unausrottbaren Minderwertigkeitskomplexes. Arbeit ist ein notwendiges Übel, aber erforderliche Arbeit muss getan werden. Dann aber sollte Sie auf die Schultern aller gepackt werden, entsprechend der Fähigkeiten eines jeden Einzelnen und mit einer angemessenen Entlohnung. Alles andere ist Lohnsklaverei, die dazu dient, Einzelnen Besitz zuzuschanzen, für den sie nichts tun müssen, als an den richtigen Stellen ihre Schmiergelder einzusetzen. Denken Sie mal darüber nach, warum Schmiergeld so bezeichnet wird. Sie sollten es nicht von Schmiermitteln für Räder oder Gelenkwellen ableiten, sondern von Zahlungen VON Schmierfinken AN Schmierfinken.