Vorläufiges Wahlergebnis

Landtagswahl Hessen 2009 - Seite 2

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Autor: Gert Flegelskamp   
Natürlich ist mir klar, dass es immer einen bestimmten Prozentsatz an Nichtwählern gegeben hat. Die nachfolgende Statistik zeigt die Wahlergebnisse der Vergangenheit:

Statistik zu allen bisherigen Wahlen zum Hessischen Landtag

Landtagswahlen in Hessen 1946 bis 2009
Wahl- termin Wahl-
berechtigte
Abgegebene Stimmen1) Von den gültigen Stimmen
1) entfielen auf
ungültig gültig C
D
U
S
P
D
F
D
P2)
G
R
Ü
N
E3)
L
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n
k
e
R
E
P
S
o
n
s
t
i
g
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Anzahl % Anzahl % Anzahl %
18.01.2009 4.375.269 61,0 78.555 2,9 2.591.857 37,2 23,7 16,2 13,7 5,4 - 3,8
27.01.2008 4.370.403 64,3 68.263 2,4 2.810.972 36,8 36,7 9,4 7,5 5,1 1,0 3,5
02.02.2003 4.330.792 64,6 63.542 2,3 2.734.992 48,8 29,1 7,9 10,1 -
1,3 2,9
07.02.1999 4.282.397 66,4 45.214 1,6 2.800.372 43,4 39,4 5,1 7,2 -
2,7 2,2
19.02.1995 4.275.027 66,3 64.208 1,1 2.768.821 39,2 38,0 7,4 11,2 - 2,0 2,3
20.01.1991 4.278.151 70,8 54.068 1,8 2.974.872 40,2 40,8 7,4 8,8 - 1,7 1,1
05.04.1987 4.167.871 80,3 33.808 1,0 3.313.184 42,1 40,2 7,8 9,4 - - 0,5
25.09.1983 4.075.611 83,5 30.803 0,9 3.373.853 39,4 46,2 7,6 5,9 - - 0,8
26.09.1982 4.050.661 86,4 32.914 0,9 3.465.493 45,6 42,8 3,1 8,0 - - 0,4
08.10.1978 3.933.990 87,7 27.123 0,8 3.422.967 46,0 44,3 6,6 2,0 - - 1,1
27.10.1974 3.850.223 84,8 33.789 1,0 3.230.420 47,3 43,2 7,4 - - - 2,1
08.11.1970 3.828.701 82,8 29.411 0,9 3.141.816 39,7 45,9 10,1 - - - 4,3
06.11.1966 3.543.079 81,0 40.813 1,4 2.827.633 26,4 51,0 10,4 - - - 12,2
11.11.1962 3.451.314 77,7 45.192 1,7 2.636.803 28,8 50,8 11,4 - - - 8,9
23.11.1958 3.257.513 82,3 46.691 1,7 2.633.857 32,0 46,9 9,5 - - - 11,6
28.11.1954 3.105.125 82,4 58.136 2,3 2.501.273 24,1 42,6 20,5 - - - 12,7
19.11.1950 2.985.021 64,9 85.675 4,4 1.851.087 18,8 44,4 31,8 - - - 5,0
01.12.1946 2.380.109 73,2 132.028 7,6 1.609.388 31,0 42,7 15,7 - - - 10,7
1) Ab 1991 Landesstimmenanteile
2) 1946 und 1950 LDP
3) 1978 GAZ, GLH und GL

Man sieht, lediglich 1950 war mit 64,9% sehr niedrig. Ab 1991 sank dann die Wahlbeteiligung kontinuierlich bis auf das diesjährige Tief von 61%. Allerdings war die Zahl der ungültig abgegebenen Stimmen in Hessen immer hoch. Seltsamerweise war 1978 bei der höchsten Wahlbeteiligung der niedrigste Stand der ungültig abgegebenen Stimmen.

Aus meiner Sicht hätten dieses Mal eigentlich alle arbeitslosen Nichtwähler, alle nicht wählenden Rentner und alle nicht wählenden Geringverdiener an die Wahlurnen eilen müssen, um diesen Parteien einen Denkzettel zu verpassen. Wenn ich mir jetzt noch vorstelle, dass Arbeitslose, Rentner oder Geringverdienende ausgerechnet die Parteien gewählt haben, deren Politik sie ihren Schlamassel maßgeblich verdanken, packt mich kalte Wut. Alternativen hatten sie genug, aber offenbar Schwierigkeiten bei den Denkprozessen.

Politiker haben ziemlich Narrenfreiheit. Wenn ihnen etwas angelastet wird, dann wurde das mit groß angelegten Pressekampagnen eingeleitet, so wie im Fall Ypsilanti im Jahr 2008. Der Wähler reagiert dann, wie es die Presse erwartet. Ihn scheint nicht zu stören, dass sich die Politiker und vor allem ihr Handeln immer weiter von ihm entfernen. Der Wähler ist offensichtlich genetisch so programmiert, dass er vor allem bei Wahlen mit ausgeschaltetem Hirn so wählt, wie es Presse, Meinungsforschungsinstitute und natürlich die Politiker von ihm erwarten. Eines muss ich allerdings sagen. Die Ypsilanti hat ihren Abgang wirklich souverän gestaltet. Respekt, Frau Ypsilanti und das meine ich ehrlich. Gäbe es nicht die U-Boote der CDU in Ihrer Partei (Seeheimer Kreis), wäre diese Wahl unnötig gewesen und die nächsten 5 Jahre vielleicht weniger schlimm.

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