Kundus Affäre

gezielte Tötung? - Seite 3

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Autor: Gert Flegelskamp   
Nach offizieller Darstellung ist die Bundeswehr im Norden Afghanistans nicht als Kriegsmacht und nicht als Besatzungsmacht dort eingesetzt, sondern soll Polizisten und Militärs ausbilden. Das Wort Krieg hat bisher jeder Politiker immer weit von sich gewiesen. Seltsam nur, dass die Zahl der Ausbilder verschwindend gering im Verhältnis zur Anzahl der Soldaten war. Diese Diskrepanz wurde von der Presse nie aufgegriffen. Dann kam der Angriff auf die Tanklaster und brachte nicht nur den befehlshabenden Oberst in Erklärungsnot, sondern auch die Politik. Und nach und nach sickern immer neue Dinge durch, wie die Aussage, dass vom Kanzleramt eine "härtere Gangart" angeordnet worden sei.

Außerdem wurde bekannt, dass die Spezialtruppe KSK, die schon einmal in der Kritik stand, weil sie im Stab von Enduring Freedom mitmischte, danach offiziell abgezogen wurde, offenbar nach wie vor aktiv ist und lediglich umbenannt wurde in Tf47 (Taskforce 47). Auch der BND soll mitgemischt haben.

Die SPD nimmt deshalb jetzt zu Guttenberg aufs Korn, gemeinsam mit den Grünen und den Linken. Zu Guttenberg ist eine Sache, die Verantwortlichkeiten aber eine andere. Zu Guttenberg hat offenbar gelogen, etwas, was bei Politiker ja nun wirklich nicht vorkommen darf, oder? Aber was ist mit dem Kanzleramt? Wenn das Kanzleramt eine härtere Gangart angeordnet haben sollte, dann MUSS gegen de Maizière als verantwortlichem Kanzleramtsminister zur Zeit des Bombardements ebenso ermittelt werden, wie gegen Angela Merkel und gegen Walter Steinmeier. Das sind die zentralen Schaltstellen, die von Beginn an über die Aktionen und diesen Angriff informiert gewesen sein MÜSSEN.

Aber die Merkel macht, was sie besonders gut kann, sie versucht, das Thema auszusitzen. De Maizière, im neuen Kabinett Innenminister, wird überhaupt nicht behelligt und Steinmeier macht, was er immer gemacht hat, indem er sagt, er habe von nichts gewusst.

Welche Untersuchungsergebnisse der Untersuchungsausschuss bringen wird, kann eigentlich auch vorausgesagt werden: KEINE.

Aussagen werden verweigert und die Geheimhaltungsvorschriften vorgeschoben und die CDU/CSU wird als stärkste Fraktion ohnehin die leitende Funktion im Ausschuss haben. Der Fall Kundus wird versickern, wie ein paar Tropfen Wasser in der Wüste, denn bald werden neue Sensationen die jetzigen Presseberichte ablösen. Bis zu 142 Tote in Afghanistan, wer denkt schon groß darüber nach, wenn die Presse davon nichts mehr bringt.

Afghanistan, das ist ja so weit weg und schließlich gibt es ja genug Leute in unserem Land, welche die Achseln zucken und davon reden, sowas sei im Krieg eben unvermeidbar, Kolleteralschäden eben. Solche Leute sind aus meiner Sicht geistig minderbemittelt, die Afghanistan offenbar mit einem Videospiel verwechseln und sich das fassungslose Entsetzen nicht vorstellen können, das Menschen empfinden, wenn sie die zerrissenen Leichen ihrer nächsten Angehörigen sehen müssen oder vielleicht das Massaker selbst überlebt haben und von da an den Rest des Lebens als Krüppel verbringen müssen. Sie haben auch keine Ahnung, von dem Hass, der mit solchen Aktionen gesät und sich irgendwann Bahn brechen wird. Aber wer in Deutschland würde schon wagen, von Mord zu sprechen. Gezielte Tötung, das ist doch ein netter Ersatz.

Ich kann mir nicht helfen, aber die wahren Terroristen in Afghanistan sind die Besatzungsmächte, einschließlich der Deutschen. Und was sie dort machen, ist weder vom Grundgesetz noch vom Völkerrecht und auch nicht vom Strafgesetzbuch gedeckt, aber was stört das schon unsere Politik, die zwar gerne Begriffe wie Frieden und Rechtsstaat verwendet, aber das Gegenteil praktiziert. Die Welt braucht den Krieg, sonst gehen am Ende noch die Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie verloren. 1939 wurde beim Angriff auf Polen ähnlich argumentiert, eine Notlage, vom Feind erzwungen. Ich frage mich, wo da noch der Unterschied zur Mafia oder zu den Nazis ist.

Gert Flegelskamp

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Archiv:
17.12.2009: Mutti oder Kriegskanzlerin?
18.09.2009: Kriegsverbrechen in Kundus? - Strafanzeige gegen Klein und Jung!
13.09.2009: Das Massaker von Kundus - NATO: Oberst Klein verantwortlich!


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