Phoenix aus der Asche
Der Herr von ? und zu ? - Seite 2
Sein Vater, Enoch zu Guttenberg, ist ein Komponist und Dirigent. Der Großvater war der parlamentarischer Staatssekretär im Bundeskanzleramt unter Kanzler Kiesinger während der ersten Großen-Koalition von 1967 bis 1969. Seine Mutter, Christiane von und zu Eltz, trennte sich 1977 vom Vater - klein Theodor war da gerade mal im Einschulungs-Alter. Seit 1985 ist sie mit Adolf von Ribbentrop, einem Sohn des Hitler-Aussenministers Ribbentrop vermählt.
PANORAMA(ARD) - Bundeswirtschaftsminister Freiherr zu Guttenberg
Wo der kleine Herr "von und zu" nach der Trennung seiner Eltern aufgewachsen ist, konnten wir bislang nicht in Erfahrung bringen. Auffällig nur ist, daß Guttenberg über seine Mutter kein Wort verliert.
Von 1996 bis 2002 saß Herr "von und zu" nicht nur im Aufsichtsrat des Rhön-Klinikum, sondern war auch 26%-iger Gesellschafter dieses Klinik-Konzerns. In diesem Zeitraum verdoppelte sich der Umsatz des Konzerns von 405 Millionen Euro auf 880 Millionen und verdreifachte sich der Jahresüberschuss. 2002 verkaufte Guttenberg die Anteile der Familie an die Hypovereinsbank.
“Ich durfte mit teilnehmen an einem Gang, den die Familie mit begleitet hat - und zwar federführend mit begleitet hat - eines großen Konzerns, der an die Börse geführt wurde und der ein MDax-Unternehmen wurde. Ihnen werden die Rhön Kliniken etwas sagen.” hatte Guttenberg wörtlich behauptet.
Ehrfurchtsvoll möchte man sein Haupt beugen vor solchem unternehmerischen Können, vor allem wenn es im zarten Alter von 18 zustande kommt. Denn so alt war Guttenberg, als er gerade zur Bundeswehr eingezogen wurde, aber schon den großen Coup “begleiten durfte”.
Relativ gut belegt ist dagegen, dass Herr "von und zu" im Jahr 2005 fest an das Bush-Nicht-Folter-Versprechen glaubte und die Foltervorgänge im berüchtigten Iraker Gefängnis Abu Ghraib beschönigte. Gegenüber der New York Times äußerte sich Guttenberg sehr alsolut Bush-freundlich: “The thing I believe is that the United States does obey [halten sich an] international law, and Mrs. Merkel said that she believes it too.”
Wissen und Glaube sind zwar nicht das selbe, dennoch lieferte Guttenberg sogleich die Schuldigen: Die amerikafeindliche Presse! Sie habe unüberprüfte Informationen und Gerüchte übernommen und aufgebauscht und dadurch die Voreingenommenheit gegenüber den USA geschürt. Statt dessen sollte man vielmehr eine Hand ausstrecken: “In Mr. zu Guttenberg’s view, the reports filling both the German and American news media these days and fostering a surge of renewed indignation [eine Welle erneuter Abneigung begünstigen] against the Bush administration are based on unproved allegations and rumors [Beschuldigungen und Gerüchte] that have been transformed into established fact.”
Für Khaled al-Masri oder Murat Kurnaz dürften solche Aussagen damals - wie auch heute - nur der blanke Hohn gewesen sein.
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