Wirtschaftskrise 2009
Aus der Krise lernen - Seite 4
Gestatten Sie mir zum Schluss noch eine Anmerkung zu Dieter Althaus, dem thüringischen Ministerpräsidenten. Er ist bei einer Abfahrt in der Steiermark mit einer anderen Skifahrerin zusammengeprallt, wurde selbst schwer verletzt (wie die Medien berichten) und die angefahrene Skifahrerin getötet. Geradezu ätzend finde ich Berichte, in welchen darauf hingewiesen wird, dass er einen Helm trug, das Opfer aber nicht. Der Sinn solcher Aussagen liegt klar auf der Hand. Im Bewusstsein der Menschen soll der Eindruck einer Mitschuld des Opfers erzeugt werden.
Althaus hat sich als Pistenrowdy gezeigt, der sich bar jeglichen Verantwortungsgefühls dem Geschwindigkeitsrausch hingegeben hat und auch ignorierte, dass Skifahrer an dieser Stelle zu langsamen Fahren aufgefordert werden. Aber in diesem Jahr wird in Thüringen gewählt und Althaus ist (vermutlich mangels Masse) Spitzenkandidat der CDU. Die versucht nun mit allen Mitteln, das Geschehen herunterzuspielen.
Inzwischen wurde ja von einem Bezirksgericht (in Irding) ein auch für Österreicher Rechtsexperten erstaunliches Schnellverfahren zum Fall Althaus eingeleitet, obwohl Althaus an der Verhandlung nicht teilnehmen konnte. Althaus’ Verhalten führte zum Tode der Urlauberin. Aber mehr als „Fahrlässigkeit“ könne Althaus nicht angelastet werden, meinte zumindest Richter Priebsch und verurteilte ihn zu 180 Tagessätzen von 185,- €, ersatzweise 90 Tagen Haft. Wenn Sie mich fragen (aber wer tut das schon) zeigt dieses Urteil die starke Verflechtung von Politik und Justiz, auch über Ländergrenzen hinweg. Die 33.300,- €, zusätzlich die 5.000,- € Schmerzensgeld zahlt Althaus aus der Portokasse. Das Urteil ist aber noch in einem anderen Fall bemerkenswert, nämlich die Frage betreffend, ob Althaus nun vorbestraft ist oder nicht.
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