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SZensur

Wie die SZ Meinungen filtert

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Autor: Redaktion   
Dass die SZ in ihrer Onlineausgabe Leser-Kommentare zensiert ist nicht neu, neu sind nur die Kriterien dieser ominösen Moderation.

Hintergrund: Im SZ Artikel "Hessische Law-and-order-Politik " wurde ein Kommentar von Jens Schneider veröffentlicht. Dieser Kommentar thematisierte den Polizeikessel während der Blockupy-Demo des vergangenen Samstags, 1.6.2013, in Frankfurt. Einer unserer Reporter, der seit Jahren in der Onlineausgabe der SZ unter dem Nick "bbinder77" kommentiert, gab auch hierzu einen Kommentar ab. Bis zur Veröffentlichung dieses Artikels, war sein Kommentar der mit den meisten Leserbewertungen.

Ein wenig später hat dann "bbinder77" noch einmal nachgelegt und einen Link in die Kommentarfunktion der SZ eingefügt, mit dem er seine Erfahrung mit der bayerischen Polizei und der Durchsetzung des Vermummungsverbotes bei dem NAZI-Aufmarsch vom 25.02.2013 in Landshut aufzeigte. Damals waren rund ein Drittel der Nazis gleich vermummt losmaschiert, eskortiert von polizeilichen Robokops. Auf eine Durchsetzung des Vermummungsverbotes wurde trotz grossspuriger Ankündigung der Landshuter Polizei seinerzeit verzichtet. Stattdessen wurden im Laufe dieses Naziaufmarsches die Gegendemonstranten kriminalisiert.

25.02.2012 - Nazidemo, Landshut - Auftaktkundgebung am Bahnhofplatz ab 21:51min
Beim NAZI-Aufmarsch vom 25.02.2012 in Landshut laufen rund ein Drittel der Nazis schon vermummt los ohne das die Polizei das Vermummungsverbot durchsetzt. Im Anschluss wurden zudem die Gegendemonstranten kriminalisiert.

Die SZ veröffentlichte diesen Youtube-Link nicht mit dem Hinweis: "wir haben Ihren Beitrag gelöscht. Bitte beachten Sie, dass wir bei Süddeutsche.de nicht auf die von Ihnen verlinkte Seite verweisen möchten. Mit freundlichen Grüßen, Gilda Sahebi".

Etwas überrascht von dieser eMail schrieb "bbinder77" dann an Gilda Sahebi zurück:
aha, Beweise dass Naziaufmärsche schon vermummt loslaufen, die im Übrigen auf Youtube frei verfügbar sind wollen sie unterdrücken!!
Alles klar, dass sie hier im Namen der SZ klar Stellung FÜR Nazis beziehen, ist ihnen Vermutlich nicht ganz klar oder haben sie sich den Inhalt des Videos überhaupt angesehen! Vermutlich nicht, sonst würden sie ja die Intention erkennen und anders reagieren.
Sie zwingen mich damit lediglich, dass ich ihre nazifreundliche Zensur anderen Medien unter Angabe Ihres Namens mitteilen werde!
Seinerzeit in Landshut kam es dann auch noch soweit, dass von Polizei, Stadt und Landrat die Gegendemonstranten als die Bösen bezeichnet wurden und strafrechtlich verfolgt wurden! Eine bodenlose und juristisch unhaltbare Frechheit der Staatsmacht!
Wie ausgerechnet Sie, mit vermutlichem Migrationshintergrund, solche Stellung beziehen ist mir schleierhaft. Vermutlich haben sie eben nicht richtig gelesen oder sie haben einen Vorgesetzten, der sie anweist, für NAZIS Stellung zu beziehen. Beides wäre bemerkenswert!


Gilda Sahebi antwortet darauf relativ rasch mit folgenden Worten: wir danken Ihnen für Ihre Rückmeldung. Der Grund, aus dem Ihr Beitrag nicht freigegeben wurde, liegt nicht in der Absicht der Süddeutschen Zeitung, Beweise für Naziaufmärsche zu unterdrücken - dass solche Aufmärsche leider regelmäßig stattfinden, ist keine Frage - sondern in den Regeln des Leserdialogs. Der Youtube-Link wird von der Website http://www.kraftzeitung.net gesponsort. Die Süddeutsche Zeitung verweist grundsätzlich nicht auf Websites, die politische Inhalte - gleich welcher Richtung - transportieren.

Woher diese Dame der SZ nun ihre Erkenntniss nimmt, dass die KraftZeitung das oben gezeigte Video sponsert ist uns unklar. Fakt ist, dass die KraftZeitung niemanden sponsert und auch von niemanden gesponsert wird. Die KraftZeitung ist ganz einfach nur der Urheber dieses Videos. Auch wissen wir, dass die SZ den dazugehörigen KraftZeitung-Artikel "Wandertag mit Polizeieskorte" in 26 Sekunden gelesen hat, was sich aus den Logfiles unseres Webservers ergibt. Wer solchen "Qualitätsjournalismus" betreibt, muss sich eigentlich nichts mehr fragen lassen.

Archiv:
Nazidemo vom 25.02.2012 in Landshut - Wandertag mit Polizeieskorte
Pressekonferenz Runder Tisch gegen Rechts Landshut - Wehret den Anfängen