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1. Bayerischer Ministerpräsident

Kurt Eisner

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Autor: drschnueffel   
In der Nacht zum 8. November 1918 rief Eisner in der ersten Sitzung der Arbeiter- und Soldatenräte im Mathäserbräu in München die Republik Bayern als Freistaat aus (sinngemäß „frei von Monarchie“) und erklärte das herrschende Königshaus der Wittelsbacher für abgesetzt.

„Was notwendig ist, dafür muß Geld da sein. Und wenn das Geld nicht da sein sollte, so muß das ganze System von Grund auf geändert werden. Die produktive Arbeit hat sich nicht mehr nach der Finanzlage zu richten, sondern die Finanzen müßen geschaffen werden für die Herstellung produktiver Arbeit.“ - Kurt Eisner


Eisner wurde vom Münchner Arbeiter- und Soldatenrat zum ersten Ministerpräsidenten der neuen bayerischen Republik gewählt und bildete kurz darauf ein Regierungskabinett aus Mitgliedern der SPD und der USPD, in dem er neben seinem Amt des Regierungschefs auch den Posten des Außenministers einnahm.

Am 12. November gab Ludwig III. die Anifer Erklärung ab, die am Folgetag in München veröffentlicht wurde. In ihr entband er die bayerischen Beamten und Soldaten vom Treueid auf den König und stellte damit den Fortgang der Verwaltung sicher. Auf den Thron verzichtete er hingegen nie.

Am 21. Februar 1919 wurde Kurt Eisner von Anton Graf von Arco auf Valley feige von hinten und aus unmittelbarer Nähe mit zwei Schüssen in Rücken und Kopf ermordet. Eisner war sofort tot.

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Der Schankkellner Alois Lindner, ein Mitglied des Revolutionären Arbeiterrats (RAR), schoss aus Rache zwei Stunden nach dem Mord von der Zuschauertribüne des Bayerischen Landtags aus auf den SPD-Vorsitzenden Erhard Auer, den er als Hintermann des Attentats vermutete. Der Major Paul von Jahreiß versuchte Lindner zu ergreifen und wurde getötet, ein (möglicherweise zweiter) Attentäter erschoss den konservativen Abgeordneten Heinrich Osel. Die konstituierende Landtagssitzung wurde nach diesen tumultartigen und unter den Anwesenden Panik auslösenden Ereignissen vertagt.

Der Prozess gegen den Mörder fand fast ein Jahr nach der Tat statt und der Richter Georg Neithardt führte die Verhandlung sehr oberflächlich. Graf Arco, versuchte mit dem Motiv eines angeblichen und nicht beweisbaren „Geheimnisverrat Eisners an die Alliierten“ sein Attentat zu rechtfertigen.

Das Gericht hat am 16. Januar 1920 über Arco das Todesurteil ausgesprochen. Die Bayerische Landesregierung begnadigte ihn allerdings bereits am darauffolgenden Tag zu lebenslanger Festungshaft in der Festung Landsberg am Lech, aus der er im Zuge einer Amnestierungswelle im April 1924 entlassen wurde. Im Oktober 1927 folgte die endgültige Begnadigung.

Hingegen fehlt ein würdiges Denkmal für den ermordeten Gründer des Freistaat Bayern und ersten Ministerpräsidenten im Zentrum der Landeshauptstadt München bis heute!


Der Verein "Das andere Bayern" und der Aktionskünstler Wolfram Kastner regten an, als deutliches und zeitgemäßes Zeichen demokratischen Selbstbewusstsein, den Marienplatz - nach dem Begründer des Freistaats Bayern und dem lebenslangen Verfechter von Demokratie, Frieden, Völkerverständigung und sozialem Ausgleich - in Kurt-Eisner-Platz umzubenennen. Dort wäre auch der richtige Platz für ein Kurt-Eisner-Denkmal.

Gleichzeitig fordert der Verein dazu auf, in der Staatskanzlei das Porträt des Begründers des Freistaats Bayern, Kurt Eisner, anzubringen, das am 90. Jahrestag seiner Ermordung der Staatskanzlei übergeben wurde.

Wilhelm Hoegner, einer der Vorgänger des amtierenden bayerischen Ministerpräsidenten, ließ in der Staatskanzlei ein Porträt des ersten Ministerpräsidenten des Freistaats, Kurt Eisner, anbringen. Seine Nachfolger entfernten dieses Bild. Derzeit sind dort nur die Ministerpräsidenten ab 1945 präsent so als habe die Geschichte der Republik erst 1946 begonnen.

Keine dieser Bayerischen Parteien - auch nicht die CSU (!) haben irgend etwas mit dem Freistaat Bayern zu tun. Übrigens, dass Wahlrecht der Frauen in Bayern hat Kurt Eisner eingeführt.

„Die Revolution ist nicht die Demokratie. Sie schafft erst die Demokratie.“ – Kurt Eisner

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