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CSU Kraftmeierei am Aschermittwoch.

Liebe schwarze Gemeinde

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Autor: bib   

Soviel Selbstverherrlichung tut einfach nur noch weh. Die CSU hat sich am diesjährigen politischen Aschermittwoch in gewohnt polemischer Art darauf versteift, mehr auf die Quantität der Besucherzahlen als auf die Qualität der Reden zu achten.

Die Veranstaltung wurde mit dem Aufruf eröffnet, möglichst viel Umsatz zu machen. Abschätzig, nach typischem CSU-Ritual, wurden dann die verschieden Größen der Veranstaltungsorte aufgezählt, wobei natürlich der größte die von der CSU angemietete Passauer Dreiländerhalle war. Der Eröffnungsredner begrüßte nach seinen Angaben die 7000 bis 9000 Besucher, die aber nach Angaben des Senders Phoenix nur 4000 - 4500 Besucher waren. Hier zeigte sich ein deutlich Rückgang der Besucherzahlen gegenüber den letzten Jahren.

Der neue Generalsekretär Alexander Dobrindt spielt den Einheizer, bevor der Ministerpräsident die Bühne betratt. Eine "neue, offene und frische Partei" werde Seehofer heute präsentieren. Man wolle sich hier und heute "die Legitimation der Menschen" für die neue CSU abholen - und mit der Botschaft nach Hause fahren: "Die CSU sei wieder voll da!"

Seehofer redete dann 80 Minuten - im Vergleich zu Stoiber also knapp halb so lange - was aber inhaltlich der Rede nicht anzumerken war. Stoiber brauchte mit seinem Äh-Äh-Sprachfehler nur etwas länger in der Ausführung.

Die zentralen CSU-Aussagen des diesjährigen Aschermittwochs war die üblichen: "Wir sind Wir", "Wir wollen keine Türkei in Europa", "Wir wollen ins Europaparlament", "Alle anderen taugen nix" und "Wir sind sowieso die besten". Neu war eigentlich nur der Slogan "Wir sind jetzt auch jünger".

Seehofer schwelgte ebenso in Selbstbeweihräucherung und mit Argumenten wie: "Wir sind jünger, schöner, weiblicher geworden", welche Kompetenzen sich daraus ergeben sollten, lies er natürlich offen. Die CSU sei "Anwalt für den gesunden Menschenverstand", was sich besonders bei der Bewältigung der Bayern-LB-Probleme zeigt.

Über die Finanzkrise, die Machenschaften bei der Bayern-LB und deren Krisenbewältigung, der Seehofer seit neuem mit Geheimhaltung begegnete, schwieg er dennoch wie ein Grab. Auch kein Wort zum höchstsuspekten Passauer Polizeichef-Attentat von Ende letzten Jahres.

Alles in allem kann festgestellt werden, ausser das die FDP in Bayern nun mitregiert ist alles beim Alten. Die CSU hat nach dem Wahldebakel vom Herbst 2008 nichts, aber rein überhaupt nichts gelernt. Die CSU ist arrogant wie eh und je, leidet an chronischer Selbstüberschätzung mit latentem Hang zum Gruppenzwang.

Schön gebrüllt Löwe, nur mit dem Aschermittwoch beginnt auch die Fastenzeit, die in diesem Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit weit über Ostern hinaus gehen dürfte!

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