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[zurück][ältere Posting][neuere Posting]  Sonntag, 23 Juni 2019 | Blog: 3 | No: 43318     feed-image

Leserbrief zur Straße von Hormus:

die Karte der Strasse von Hormuz an

die Karte der Strasse von Hormuz an
(Quelle:upload.wikimedia.org)
Leserbrief zur Straße von Hormus:
das mit dem internationalen Luftraum ist so eine Sache. Bei den territorialen Gewaessern gibt es mehrere Abstufungen, die 12-Meilen-Zone beschreibt zwar das Ende des Hoheitsgebietes eines Staates, per UN Konvention duerfen Staaten aber auch bis zu 12 Seemeilen ausserhalb der 12-Meilen-Zone dahingehend wirken, dass ihre territoriale Integritaet nicht verletzt wird. Interessanterweise haben die Amerikaner um ihre Kueste gleich ein einheitliches 24 Seemeilen breites Band gelegt in dem sie von ihrem Hoheitsrecht Gebrauch machen. Die unterscheiden da also nicht zwischen den Zonen oder zumindest nur sehr peripher.
Und dadurch, dass das mit den territorialen Seegrenzen noch viel Interpretationsspielraum bietet, ist das mit dem internationalen Luftraum nicht viel anders. Der ist noch viel weniger spezifiziert und rechtlichnicht eindeutig geregelt.
Ein ganz anderes, spannendes Detail der Strasse von Hormuz: Fuer motorgetriebene Schiffe, insbesondere grosse Handelsschiffe wie Tanker oder Containerschiffe haben wir international Verkehrstrennungsgebiete definiert. Das sind i.d.Rgl. bis zu 3 Seemeilen breite Einfahrtwege mit einem mehrere Seemeilen breiten Zwischenraum um die beiden Einfahrwege zu trennen.
Schaut man sich jetzt die Karte der Strasse von Hormuz an, sieht man, dass der Ort wo die Schiffe die groesste Kursaenderung durchfuehren muessen im Hoheitsgebiet des Oman liegt. Weiter westlich jedoch, zwischen 54 30' und 55 30' befinden sich mehrere, groessere Inseln, von denen bei manchen die Hoheitsfrage auch noch nicht abschliessend geklaert ist. Klar wird jedoch, dank den Inseln Jazireh-ye Bani Forur und Jazireh-ye Sirri fuehren die Verkehrstrennungsgebiete klar durch iranisches Hoheitsgebiet.
Und suedlich Umfahren ist nicht drin, da wird es dann sehr schnell recht flach.
Die Genfer Seerechtskonvention beinhaltet zwar einen Passus darueber, dass Handelsschiffe die Strasse von Hormuz frei durchfahren koennen muessen und sowohl der Iran als auch die USA haben den jeweils ratifiziert. Bei Kriegsschiffen gelten hoehere Auflagen (wie z.Bsp. U-Boot nur aufgetaucht), aber auch diese sind per Genfer Seerechtskonvention zur Durchfahrt berechtigt; was die USA auch unangemeldet tun. Der Iran jedoch besteht jedoch auf Erlaubnisfreigabe zur Durchfahrt aufgrund der Verletzung ihrer Hoheitsgewaesser.
Uebrigens, die Tanker, die da durchfahren, transportieren pro Tag Oel im Wert von rund einer Milliarde USD und decken ca. 40% des Weltverbrauches.
Spaetestens jetzt sollte klar sein, was das fuer eine filigrane, verletzliche Stelle fuer den Welthandel ist. Das es bei dem Konflikt darum geht den Iran vom Bau der Atombombe abzuhalten hat mitnichten auch deswegen zu tun -- ist zumindest meine Interpretation der Lage mit den mir bekannten Daten.


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