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[zurück][ältere Posting][neuere Posting]  Freitag, 15 Februar 2019 | Blog: 1 | No: 42513     feed-image

Habt ihr euch mal gefragt, wieso die Züge auf der neuen Bahnstrecke Berlin-München vergleichsweise pünktlich sind?

weil jemand an der falschen Stelle gespart hat, geht das jetzt nicht wie geplant:

Habt ihr euch mal gefragt, wieso die Züge auf der neuen Bahnstrecke Berlin-München vergleichsweise pünktlich sind?
Nun, die Strecke war auch als "intensiv genutzte Güterstrecke" gedacht, aber weil jemand an der falschen Stelle gespart hat, geht das jetzt nicht wie geplant:
Als Kostenersparnis wurden an vier Signalstellen Steigungen von fast zwei Prozent eingeplant. Daher dürften auf der Strecke nur Güterzüge fahren, die nicht schwerer als 1.200 Tonnen sind, da schwerere Züge an den Signalen nicht mehr selbstständig anfahren könnten. Doch die meisten Güterzüge seien schwerer, so die Zeitung, schon aus wirtschaftlichen Gründen, und würden in der Regel meist 1.600 Tonnen wiegen.
Auf der anderen Seite hat die Bahn ja mehr in Straßen-basierte Logistik als in Gleis-basierte Logistik investiert, insofern kein Problem!1!!

Update: Leserbrief dazu:

ich hatte auf einer Reise vor einiger Zeit mal einen Lokführer neben mir sitzen, der erzählte, dass die Ursache allen Übels die interne Aufspaltung in Streckenbau vs. Betrieb ist.

Früher, als alles "Die Bahn" war, hat man die langfristigen Kosten im Auge gehabt und z.B. die Steigung auf ein sinnvolles Maß minimiert, weil das mittelfristig günstiger im Betrieb war und auch eine größere Flexibilität beim Einsatz der Züge erlaubte.

Dann kam das "Fitmachen für die Börse", d.h. heute arbeiten die Subsparten getrennt und somit jeweils nur wirtschaftlich für sich selbst.

Streckenbau bekommt ein Pflichtenheft, in dem steht "max. Steigung" — also nagelt man das aus Kostengründen exakt auf Kante.

Betrieb hat dann das Problem, dass man auf den Strecken mit entsprechender Maximalsteigung nur noch bestimmte Züge fahren lassen kann; das gibt's offenbar genauso für ICEs. Dazu kommen die höheren Energiekosten für "steile" Strecken.

Update: Nachdem wir jetzt gelernt haben, dass Güterzüge um die 1600t wiegen, damit sich das lohnt, ergibt sich auch auf eine andere Sache eine neue Perspektive. Bei S21 haben sie mit "leichten Güterzügen" argumentiert (d.h. bis 1000t). Wie wir gerade gelernt haben, sind die ein Hirngespinst. Na sowas. (Danke, Oliver)



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