Nazidemo vom 25.02.2012 in Landshut

Wandertag mit Polizeieskorte - Seite 2

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Autor: bib   


Fliegendes Obst am Kennedy-Platz
Die Stimmung am Kennedy-Platz war sehr aufgeheizt. Die Gegendemon-stranten skandierten „Alerta Alerta Antifascista", "Eure Kinder werden so wie wir" und "Braun ist die Scheiße, Holladiria Holladrio".

Kurzzeitig schien die Lage zu eskalieren, als aus dem Lager der Gegendemonstranten heraus die Nazis mit Orangen, Mandarinen und Joghurt beworfen wurden. Prompt entlud sich die geballte Wut der Nazis und sie warfen zurück, was ihnen in die Hände kam. Durch das beherzte Einschreiten der gepanzerten Polizeieinsatzkräfte wurde vermutlich eine weitere Eskalation verhindert.

Nazidemo, Kennedy-Platz
Dieses Video zeigt die Situation am Kennedy-Platz aus einer anderen Perspektive. Vom Dach eines Lokals am Kennedy-Platz und aus der Menge wurden die Nazis mit Gegenständen beworfen. Solch ein pubertäres Verhalten ist kontraprodukiv und hat nichts mit berechtigtem Gegenprotest zu tun, sondern bringt diesen nur in Mißkredit. Das war aber dem Landshuter Antifa-Kindergarten aus der Wagnergasse scheinbar völlig egal. Diese kleine Gruppe autonomer Spinner setzt den Rest der Gegendemonstranten der Gefahr aus, von der Polizei niedergeknüppelt und mit Pfefferspray attackiert zu werden.
Wie wir dann bei weiteren Recherchen entdeckten, wurden die Nazis am Kennedy-Platz von teilweise vermummten Personen, vom Dach eines Frühlokals mit Gegenständen beworfen. Dieser Aktion folgten dann weitere Würfe aus der Menge der Gegendemonstranten aus der Seligenthaler-Strasse.

Nachdem sich die Lage beruhigt hatte, zogen die Nazis mit ihrer Polizeieskorte weiter über die Johannisstrasse und dem Rennweg zur Luitpoldstraße, wo sie eine zweite Zwischenkundgebung abhielten. Gegen 16:20 Uhr wanderten die Nazis dann auf der beiseitig gesperrten Luitpoldstrasse zurück in Richtung Hauptbahnhof. Dort gab es gegen 17:00 Uhr die Abschlusskundgebung mit anschließender Auflösung des Aufmarsches.

Unbestätigten Berichten zufoge kam es nachher doch noch zu einem Eklat, als die Nazis festgestellt hatten, dass nach Ende der Abschlusskundgebung einer ihrer Teilnehmer fehlte. Offensichtlich befand sich dieser in Polizeigewahrsam. Die rund 70 anwesenden Nazis forderten daraufhin dessen sofortige Freilassung.

Zum Schluss soll es am Bahnhof dann noch zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen der Polizei und den Nazis gekommen sein, was die Nazis sofort zur Durchführung einer weiteren Spontandemo „gegen Polizeigewalt“ veranlasste. Diese Demo wurde über die Oberndorferstraße, Altdorfer Straße und Bahnhofsbrücke zurück zum Bahnhof geführt. Erst gegen 19:30 Uhr war dann endgültig Zapfenstreich und der Landshuter Hauptbahn-Bahnhof wieder „Nazibefreite Zone“.

Kritik am Polizeieinsatz:
Warum wurde das Vermummungsverbot nicht durchgesetzt?
Vermummungsverbot (Auszug)

Eine "Vermummung" liegt vor, wenn das äußere Erscheinungsbild einer Person derart verändert wird, dass eine Identifizierung durch Sichtung dieser Person nicht mehr möglich oder zumindest wesentlich erschwert ist.

Dies wird in aller Regel dadurch geschehen, dass Gesichtsteile künstlich verändert oder verhüllt werden.

Das Vermummungsverbot und das Verbot, Vermummungsgegenstände mit sich zu führen, gilt bereits auf dem Weg zu derartigen Veranstaltungen.

Sicherheitsrecht Bayern - Vermummungsverbot
Uns war aufgefallen, dass entgegen der Ankündigung der Landshuter Polizei vom Vortag, das Vermummungsverbot rigoros durchzusetzen, dies aber nur halbherzig bis garnicht geschah.

Mehrfach konnte man in beiden Lagern beobachten, dass Personen mit Kaputzen, Schals und Sonnenbrillen verhüllt, direkt vor den Polizisten herumturnten, ohne auf das Vermummungsverbot hingewiesen zu werden.

Während auf den ACTA-Demos in München die Demonstranten sich eine Sondergenehmigung zum tragen einer Guy-Fawks-Maske besorgen mussten, latschten in Landshut vermummte Personen einfach so durch die Demo. Diesbezüglich wird in Bayern wohl mit zweierlei Maß gemessen!



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