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Montags-Mahnwache AKW Isar-1

Mahnung an den SuperGAU

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Autor: bib   
25 Jahre nach dem SuperGAU von Tschernobyl, gedachte die Montags-Mahnwache den Opfern. Dem Anlass entsprechend wurde die 35. Mahnwache gestaltet. Initiatorin Mira Neumeier organisierte eine Künstler-Ausstellung auf dem Isar-Damm entlang zum Tor13, während das Landshuter Bündnis für Atomausstieg (BüfA) die Mahnwache mit einer Kundgebung auf dem Niederaichbacher Sportplatz unterstützte. Bei sommerlichem Wetter pilgerten vergangenen Ostermontag rund 1000 Menschen zu dieser besonderen Montags-Mahnwache.

Tor13 am KK-Isar-1 - Mahnung an den SuperGau von Tschernobyl

Auf 800 Meter regte die Ausstellung „K-eine Atommeile-R“ mit vielen Installationen zum Nachdenken an. Am Tor13 legten dann viele Demonstranten Blumen nieder und zündeten Kerzen für die Opfer von Tschernobyl an.


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Radtour von Regensburg zu Isar-1
Rund 50 Radler der Greenpeace-Gruppe Regensburg haben sich am Morgen auf den Sattel geschwungen und fuhren nach Niederaichbach. Punktlich um 17:55 Uhr kam die Radfahrer am Sportplatz in Niederaichbach an.
Diese Montags-Mahnwache wurde vom BüfA-Landshut unterstützt. Aus Anlass des 25.Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl veranstaltete das BüfA eine Kundgebung auf dem Sportplatz in Niederaichbach. Um 18 Uhr fanden sich dort rund 1000 Demonstranten ein - eine bunte Mischung aus Privatpersonen und Familien sowie Mitglieder von Parteien und Organisationen. Mit Pfeifen, Fahnen und Trommeln forderte die Menge lautstark das „Abschalten“ von Isar-1 und Isar-2.

Vor dem Hintergrund der Tragödie in Tschernobyl und in Anbetracht der aktuellen Lage in Fukushima, bemühten sich Magarete Bause und Dr. Thomas Gambke, beide von Bündnis90/Die Grünen, im Dialog an die Zeit im Frühjahr 1986 zu erinnern.

Margarete Bause und Dr. Thomas Gambke über die Tage vor 25 Jahren
Der Bundestagsabgeordnete Dr. Gambke: „Ich musste meinen Kindern erklären, warum sie auf einmal nicht mehr draußen spielen durften. Und wir wuschen – ganz ungrün – unseren Kater mit Shampoo.“ Bause erinnerte sich an die miserable Informationspolitik der Staatsregierung und Bundesregierung von damals: „Deutsche Behörden haben vertuscht und es wurde verheimlicht und verniedlicht.“

Die Fraktionsvorsitzende der Bayerischen Grünen im Landtag erzählte dann eine Episode mit Ministerpräsident Seehofer, mit dem sie kürzlich in Moskau verweilte. Dabei hatte es sich zugetragen, dass sie Abends in einer Kneipe neben Seehofer saß. Seehofer versicherte ihr dort, dass er es mit der Energiewende ernst meine. Bause fand das gut und empfahl darauf dem MP ein Energiesparprogramm auzuflegen, worauf Seehofer fragte: „Ja, und was da genau?“ Bause: „Beispielsweise alle Nachtspeicheröfen austauschen.“ Darauf Seehofer: „ Aha?? Nachtspeicheröfen?“ Laut Bause machen Nachtspeicheröfen ein Drittel der Grundlast aus, insoweit stellte die grüne Landtagsabgeordnete noch sehr viel Nachhilfebedarf in Sachen Energieeffizienz bei der CSU fest.

Mit nachdenklichen Songs sorgte der Liedermacher Christoph Weiherer für einen Teil der musikalischen Umrahmung der Kundgebung.

Christoph Weiherer, niederbayerischer Liedermacher (LiveSet)

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Dr. Wilfried Attenberger, Physiker, Bund Natrurschutz

Greenpeace-Gruppe Straubing:
"Deutschland ist erneuerbar"
Die Greenpeace-Gruppe Straubing entrollte das neue Banner der Kampagne "Deutschland ist erneuerbar". Greenpeace präsentiert damit ein Konzept, das zeigt, wie sich die Energiewende verwirklichen lässt.

"Der Plan" erklärt, wie Deutschland bis 2015 vollständig auf Atomenergie verzichten und bis 2050 zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien versorgt werden kann - Schritt für Schritt, kraftwerksgenau und anhand der technischen Realisierbarkeit. mehr...
Der Physiker Dr. Wilfried Attenberger vom Bund Naturschutz begann in seiner Rede mit dem Jahr 1985. Noch ein Jahr vor der Reaktorhavarie hat die internationale Atomenergiebehörde in Wien (IAEO) den Reaktortyp von Tschernobyl als ganz besonders sicher eingestuft, weil dieses Reaktorkonzept kein Druckgefäß hat.

"Auch wird uns der Reaktor von Tschernobyl immer als alter russischer Schrottreaktor verkauft, was schlicht nicht wahr ist", so Dr. Attenberger. Der Reaktor von Tschernobyl war gerade mal vier Jahre alt, was für eine derartige Kraftwerksanlage kein Alter darstellt.

Dann kam das Experiment vom 26.04.1986, das den Reaktor in dieser Nacht angeblich zur Explosion brachte. Bis heute ist noch nicht geklärt, was damals dort wirklich passiert ist. "Bis heute seien sich die Experten nicht einmal einig, ob nun 5% oder 95% des radioaktiven Brennstoffes bei der Havarie in die Atmosphäre entwichen sind", teilte der Wissenschaftler dem staunenden Publikum mit. Physiker Dr. Attenberger kommentierte abschließend: „Man solle keine Technologien betreiben, deren negative Folgen man nicht beherrschen, geschweige denn überblicken kann.“

Den Abschluss der Kundgebung bildete eine kurze Andacht von Landshuter Christen. Darunter auch Christian Maier, auch bekannt als "Da Huawa" der Bayerischen Gaudi-Formation "Da Huawa, da Meier und I". Maier betonte jedoch ausdrücklich, dass er nur als Maier anwesend sei, was er musikalisch dann auch mit eher ernsten Klängen untermauerte.

Nach der Andacht zogen die Demonstranten über den Isar-Damm zum Tor-13 des Kernkraftwerkes (siehe Seite 1).