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Zwei Jahre SuperGAU in Japan

2. Fukushima-Mahnwache vor dem Kernkraftwerk Isar

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Autor: bib   
In Gedenken an den SuperGAU vor zwei Jahren in Fukushima fanden am 11.03.2013 bundesweit über 200 Mahnwachen statt, zu denen 9200 Menschen kamen. In Ohu/Niederaichbach versammelten sich über 300 Demonstranten vor dem AKW.

Schweigeminute mit Flugzeug-Überflug
Trotz teilweise strömenden Regen kamen rund 300 Menschen an das Tor 13 des Kernkraftwerks Isar (KKI). Genau während der Schweigeminute, zur Erinnerung an die Opfer des SuperGAU in Fukushima, knatterte wieder ein Verkehrsflieger im Landeanflug zum Flughafen München über das KKI.
Nach den bundesweiten Aktionen und Demos vom vergangenen Wochenende zum 2. Jahrestag der nuklearen Katastrophe in Japan, kamen am vergangenen Montag auch vor das niederbayerischen AKW Isar viele Menschen, um die sofortige Abschaltung dieser menschenverachtenden Technologie einzufordern.

Aus diesem Anlass sprachen Professor Klaus Buchner (ödp), Dr. Christian Magerl, MdL (Bündnis90 / DIE GRÜNEN) und Rosi Steinberger, 2. Bürgermeisterin Kumhausen (Bündnis90 / DIE GRÜNEN) zu den Demonstranten. Musikalisch umrahmt wurde das Programm von Armin Reiseck und seiner Combo sowie der Percussion-Truppe "Pan Tao".

Professor Klaus Buchner betonte in seiner Rede die Unverantwortlichkeit der Kernenergie. Im Falle des Falles, so zeigte es sich nach dem GAU in Tschernobyl und nun in Japan, werden die Opfer ihrem Schicksal überlassen. Prof. Buchner wörtlich: "Solch eine Technologie ist menschenverachtend und kriminell!"

Dr. Christian Magerl: "Der Überflug des KKI muss sofort eingestellt werden!"

Als zweiter Redner trat Dr. Christian Magerl an das Pult. Dr. Magerl, der selbst sehr engagiert gegen den Bau einer 3. Startbahn am Flughafen München kämpft, konzentrierte sich aus aktuellem Anlass in seiner Rede auf das Überflugproblem. Mit einem neuen Urteil zu den Flugrouten für den Skandal-Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) kippte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Genehmigung. Die Flugroute führe zu nah an einem Forschungsreaktor vorbei. Das Risiko für einen Flugunfall oder einen terroristischen Anschlag sei vor der Routenfestlegung nicht ermittelt worden.

Rosi Steinberger, 2. Bürgermeisterin Kumhausen (Bündnis90 / DIE GRÜNEN): Plädoyer pro EEG
Genau diese Situation trifft auch für das KKI zu. Allerdings mit dem Unterschied, dass es sich hier nicht um einen Forschungsreaktor mit einer Leistung von 10MW handelt, sondern dem größten deutschen AKW mit einer Leistung von knapp 1500MW. Dr. Magerl forderte das sofortige und weiträumige Überflugverbot dieser nukleartechnischen Anlage.

Rosi Steinberger, 2. Bürgermeisterin Kumhausen, verteidigte das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Nach Steinberger ist überdeutlich, dass der aktuelle Bundesumweltminister Peter Altmaier das EEG kaputtreden will, denn anders ist dessen irrwitzige Kostenaufstellung für die Energiewende nicht zu erklären. Der Bundesumweltminister bezifferte kürzlich diese Kosten auf 1 Billion Euro. Diese Berechung ist jedoch falsch, so Steinberger, den darin sind Kosten eingeflossen, die mit der Energiewende nichts zu tun haben. Die grüne Politikerin sieht darin lediglich den erneuten Versuch der Bundesregierung, die Energiewende auszubremsen. Rosi Steinberger schloss ihr Plädoyer für erneuerbare Energien mit den Worten: "Die Energiewende richtig anpacken ...., und wenn die Bundesregierung dazu nicht in der Lage ist, dann wählen wir uns eine Neue!"
Unter den Demoteilnehmern wurden auch Helga Stieglmeier und Karlheinz Reingruber gesichtet. Beide sind Mitglieder des Sprecherrates beim Aktionsbündnis AufgeMUCkt, das seit Jahren gegen den Bau einer 3. Start- und Landebahn am Flughafen München kämpft.


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