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Anti-AKW-Demo in Landshut

8.Countdown für Isar-1

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Autor: bib   
Bei sonnigem Dultwetter kamen rund 200 Demonstranten in die Landshuter Altstadt zum Countdown für Isar-1. Dieses mal stand der musikalische Part klar im Vordergrund, der von der Bluse-Blosn aus Altdorf bei Landshut bestritten wurde. Mit urig bayerischen Texten, die mit traditionellen Blues-Klängen gewürzt waren, konnte die Band die Anwesenden begeistern.

Blues Blosn (LiveSet / 3 Takes)

Armin Reiseck, BüfA-Sprecher
Armin Reiseck, BüfA-Sprecher
BüfA-Sprecher Armin Reiseck machte die geringe Zahl an Demonstranten an dem Umstand fest, dass die meisten Menschen wohl glauben, die Energiewende sei nun vollzogen. Nach Reiseck mag das auf Bundes- und Landesebene wohl so sein, aber auf regionaler Ebene ist das noch lange nicht der Fall, wie sich aktuell mit Landrat Eppeneder (CSU, LK-Landshut) zeigte. Eppeneder plädierte noch vor kurzem für ein Wiederanschalten von Isar-1, wurde jedoch von seinem Kreistag zu einer Resolution für die Stilllegung von Isar-1 überstimmt.

Eike Hallitzky, MdL, Bündnis90/Die Grünen

Im Anschluss berichtete der finanzpolitische Sprecher der Grünen im bayerischen Landtag, Eike Hallitzky, dass es auch auf Landesebene noch lange nicht zu der vorgegebenen Energiewende gekommen ist. Immer noch ist die Kakophonie in den Reihen der bayerischen Staatsregierung groß, was die energiepolitische Wende betrifft. So zeigte Hallitzky den Dissens zwischen dem bayerischen Umweltminister Söder und dem bayerischen Wirtschaftsminister Zeil auf. Während Söder den "obersten" Umweltschützer miemt, drückt Zeil auf die Bremse nach dem Motto: "Nicht so schnell Jungs". Und CSU-Leute wie Erwin Huber geben ganz unverhohlen auch weiterhin den Atomenergie-Lobbyisten. Hallitzky: "Der grösste Teil bei der CSU ist noch lange nicht bei der Energiewende angekommen."

Agnes Becker, ödp, stellv. Landesvorsitzende Bayern

Agnes Becker (ödp) verurteilte die Besitzstandswahrer. Konzerne, die entgegen jeder Vernunft nun auf eine zentrale Energieversorgung mit Off-Shore-Windparks und Strom-Autobahnen setzten wollen, sind lediglich an der Wahrung ihrer Besitztümer und ihre marktbeherrschenden Stellung interessiert, so Becker. Der Zeitgeist gebietet jedoch eine dezentrale Energieversorgung. Der Strom muss dort produziert werden, wo er gebraucht wird. Dann bedarf es auch keinen irrwitzigen Stromautobahnen von Nord nach Süd.

Agnes Becker betonte nochmals den Beschluss der bayerischen Deligierten auf dem ödp-Landesparteitag vor einer Woche, der eine Abberufung des Landtages per Volksentscheid herbei führen werde, sollte Isar-1 jetzt nicht endgültig stillgelegt werden. Die 30-jährige Politikerin aus Passau sieht in einem Volksentscheid zur Abberufung des Landtages gemäß Artikel 18 Absatz 3 der Bayerischen Verfassung eine reine Notwehr-Maßnahme, um die Staatsregierung zu einer Politik zum Wohle der Menschen zu zwingen.

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Anti-AKW-Demo in Landshut - Countdown für Isar-1
Montags-Mahnwache am AKW Isar-1